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Don’t roll your eyes my sweet

I know a man who fills his emptiness With strangers I know a girl who drinks herself to Sleep at night You can't change her I know people who use chat rooms as Confessionals I know down and outs who once were, Once they were professionals Wipe it off your sleeve Your superiority Don't roll your eyes my sweet Wie ich seit Tagen versuche, einen Blogeintrag zu schreiben, aber nicht mal im Ansatz dazu komme, weil es eine von diesen Wochen ist, in der ich die Zeit zwischen den überfüllten Arbeitstagen mit Schlaf fülle. Ansonsten nur das Nötigste an Emails und Korrespondenz (Fragen Sie mich demnächst nochmal danach, wie die Deutsche Bahn mein Geld verschusselt hat und mir ein Inkasso-Verfahren für die im September bezahlte Bahncard anhängen will. ) Endlich ist es kalt, grau und neblig. Sogar mit Schnee. Grade eben war noch die C. hier und wir schlenderten durch die von der Sonne beschienene Altstadt, mit deren pittoreskem Charme ich ein ganzes Wochenende lang angab. Okay, plus Torte und Luxus-Frühstück. Wenn dieses Städtchen was kann, dann frühstücken. Nächstes Mal beweise ich das auch noch für die Pasta. (Genusssüchtiges Volk, meine Güte.) Am Tag nach ihrer Abreise reißt sich der Winter die Maske vom Gesicht und legt eine kleine Solonummer mit vereinzelten Flocken hin. Zum Trotz buche ich ein Hotelzimmer in Mailand nächsten Sommer, um dort eine Rockband live zu sehen. So suddenly I’m that kind of person. Diese Art der erschöpften Müdigkeit hatte mir fast ein bisschen gefehlt. Es ist furchtbar, aber es geht mir besser, wenn ich mich in alle Richtungen strecken muss. Vielleicht investiere ich die ganzen Überstunden in noch mehr freie Tage über Weihnachten. Es langt für dieses Jahr, glaub ich, so generell. An Papas Geburtstag schreibt meine Schwester mir von dem Traum in dem er vorkam. Alles durchaus plausibel, inklusive des kaputten Gartenzauns. Auf eine gute Art fühlt es sich nicht wie ein ganzes Jahr an, das er schon fast fehlt. Manchmal frage ich mich, ob gerade auch die Menschen mit ungeraden Persönlichkeiten, mit sichtbaren Fehlern und dem Hang zur großen Geste ein langes, deutliches Echo hinterlassen. Oder in unserem Fall einfach einen sehr klaren genetischen Abdruck in mir und meiner Schwester. Kurz darauf wird die Schwester krank, aber sie ist darin wirklich furchtbar schlecht und darum bekomme ich am dritten Tag via Whatsapp mitgeteilt, dass meine CD-Sammlung, die sie bei ihrem Auszug aus dem Elternhaus vor 4 Jahren versehentlich mitgenommen hatte (lange Geschichte), jetzt sortiert und staubgewischt in einer großen Tasche auf mich wartet. (Gibt es sowas wie Bücher-Telefonzellen auch für CDs? Ich meine, da sind Schätze der späten 90er Pop-Hochphase dabei.) Außerdem hat sie sich doch mal durch die ganzen Platten sortiert, die sie in den letzten zwei Jahren aus der elterlichen Sammlung mitgenommen hat und auch hier stellte sie fest, dass im Eifer wohl fast alle doppelt vorhandenen sowie sehr ähnlichen Tonträger ZUFÄLLIG bei ihr gelandet sind. (Man erkennt ein Muster.) Auch davon wird mir eine Tasche voll zusammengestellt. Aha. Ich hab zwar keinen Stauraum dafür, aber das ist in dem Fall egal, Schallplatten sind ja sehr dekorativ. Ich registriere das alles nur nebenher, weil im Büro derweil etwas, das schon sehr, sehr lange vor sich hin wabert wohl endlich überkocht. Was zwar erstmal für Stress und doppelte Arbeit sorgt, aber das Thema auch auf Ebenen bekannt gemacht hat, wo man mit etwas mehr Druck Lösungen einfordern kann. Es gibt eine spezielle Form von Erleichterung, fast ein Energieschub, wenn Dinge diesen Eskalations-Level erreichen, zumindest bei mir. Es sollte mir Sorgen machen, wie viel besser, wie viel aktiver ich agiere, wenn alles unter Strom steht. Ob das noch der Imprint aus der Start-up Zeit ist, oder ich das tatsächlich bin, weil Konfrontation mir mehr liegt als kleine diplomatische Schritte – irgendwann sollte ich mit der Frage mal ein wenig Zeit verbringen. Kein Wunder, dass das mit der Konzern-Karriere und mir nix wird. Das rettende Wochenende droht weniger still und starr zu werden als erhofft, aber was tut man nicht alles für die Familie, notfalls lässt man sich halt bekochen. Außerdem hab ich die Schnapslieferung fürs #pegelwichteln immer noch nicht fertig ausgepackt. Es wird also wenigstens ein entspannendes Highlight geben. Nachts aufwachen, weil du dich fragst, ob du in den Emails zum #Pegelwichteln eigentlich generisches Maskulinum verwendest und wie es dazu kommen konnte. Die Schnapsdrossel ist schließlich ein Weibsbild. https://www.youtube.com/watch?v=OV1x_ZzxUYg

Fragen 326-350 (von hier)

326. Welche Frage wurde dir schon zu häufig gestellt? „Und wo kemman deine Leid einglich her?“ Es nervt mich ja schon und ich habe 400 Jahre bajuwarische Vorfahren vorzuweisen. Können wir das bitte einfach generell und für alle lassen? Wenn jemand von seinen Wurzeln erzählen will, wird sie das schon tun. 327. Ist alles möglich? Das wäre furchtbar. 328. Hängst du an Traditionen? An den guten. Oder eigentlich: An denen, die ich mit guten Erinnerungen und lieben Menschen verbinde. 329. Kennt jemand deine finstersten Gedanken? Das Internet. Tjaha. 330. Wie sieht für dich der ideale Partner aus? So…optisch? Äh. Zu schön dürfte er eh nicht sein, schöne Männer irritieren mich hauptsächlich. Mir fällt auch spontan nix ein worauf ich achte oder besonderen Wert lege. Eine gute Haltung wirkt immer souverän. Der Gipfel der Oberflächlichkeit allerdings: Ich hab eine Schwäche für gut angezogene Männer. Ja, Anzüge, gute Schuhe, klassische Uhr, das ganze Programm. 331. Wonach sehnst du dich? Mich anlehnen zu können. 332. Bist du mutig? Hm… Furchtlos, ja. Aber das ist nicht dasselbe, denke ich. Ich kann mutig sein, wenn es die Situation erfordert. Also nicht waghalsig. 333. Gibt es für alles einen richtigen Ort und eine richtige Zeit? Ich glaube, dass es für alles einen falschen Ort und eine falsche Zeit gibt. Der Rest ist eine Skala von ‚wird schon‘ bis ‚quasi ideal‘. 334. Wofür bist du dir zu schade? Von oben herab behandelt zu werden. Nicht den Mund aufzumachen, wenn jemand anders neben mir schlecht behandelt wird. 335. Könntest du ein Jahr ohne andere Menschen aushalten? Ja, leider. 336. Wann warst du zuletzt stolz auf dich? Es ist zu lange her. Oder es hat sich nicht rentiert. 337. Bist du noch die Gleiche wie früher? Ich finde grade zu ihr zurück. 338. Warum hast du dich für die Arbeit entschieden, die du jetzt machst? Das frag ich mich auch gerade… Allerdings: Als menschgewordene Schnittstelle hat man mit vielen verschiedenen Disziplinen zu tun, lernt ständig dazu und hat immer noch eine praktische Aufgabe. Dadurch wird man keiner von diesen reinen Konzept-Menschen ohne Ahnung von der tatsächlichen Umsetzung. 339. Welche schlechte Angewohnheit hast du? Ich lange mir ständig in Gesicht und Haaren herum, ganz schlimm. 340. Verfolgst du deinen eigenen Weg? Wenn er nicht verbaut ist, ja. Ich räume grade noch Geröll von der Straße. 341. Worüber kannst du dich immer wieder aufregen? Doppelzüngigkeit. Feigheit. Diese komischen verschweißen Plastik-Verpackungen, die man nur öffnen kann, wenn man Verletzungen in Kauf nimmt. 342. Kann jede Beziehung gerettet werden? Nein, aber das gehört dazu. 343. Mit welchem Körperteil bist du total zufrieden? Ich bin eine Frau – darf ich sowas haben? Ernsthaft, nicht wirklich. Aber ich bin zufrieden genug mit fast allen. 344. Womit hältst du dein Leben spannend? *blickt auf das aktuelle Leben* Let me get back to you. 345. Kannst du unter Druck gute Leistungen erbringen? Zeitdruck, ja. Druck durch eine Person? Well, fuck you. 346. Welche Lebensphase hast du als besonders angenehm empfunden? Insgesamt war das Studium schon sehr frei und voll von neuen Eindrücken. Aber ich glaube nach wie vor, dass das Beste noch kommt. Ich muss. 347. Findest du andere Menschen genauso wertvoll wie dich selbst? Tendenziell eher wertvoller. Wenn sie mehr Liebe verteilen oder mehr zur Gesellschaft beitragen. (Jaha, ich weiheiß.) 348. Hast du immer eine Wahl? Zwar manchmal nur zwischen Pest und Cholera, aber, ja. 349. Welche Jahreszeit magst du am liebsten? Forever Herbstkind. Gern auch in der nassen Nebel-Variante, nicht nur golden schimmernd. 350. Wie hättest du heissen wollen, wenn du deinen Namen selbst hättest aussuchen dürfen? Ich bin grundsätzlich ausgesprochen zufrieden mit der Wahl meiner Eltern. Besonders weil der Name bis vor einigen Jahren in diesen Breitengraden richtig selten aber nicht exotisch oder übermodern war. Jetzt gibt es, Twilight sei dank, ein paar mehr von uns, auch gut. Wenn ich überlege welche Namen mir gefallen, es wäre trotzdem etwas prätentiös-altmodisches geworden. Charlotte, Marlene oder Rebecca. Insider dürfen natürlich Scarlett sagen. Doch, das passt schon so.
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live from the Nebelschwaden

// Nach einer hochgradig abenteuerlichen Blog-Rettungs-Aktionschleppt die müde Heldin sich mit letzter Kraft ins Backend, wo noch ein zu großes Backup der Kommentare rumliegt. Sie seufzt und holt das Werkzeug. Bis dahin füttert sie das Biest mit neuen Sätzen und installiert noch die ein oder andere Sicherheitsmaßnahme //

Der Wasserhahn der Badewanne tropft. Hört einfach nicht auf, das dumme Ding. Seit ein paar Tagen und ich weiß absolut nicht warum, das hat’s doch bis jetzt auch nicht gebraucht.

Aber gut, nachdem die Handwerker mit dem neuen Waschbecken eh schon zweimal den Termin verschoben haben, vielleicht regelt sich dann irgendwann alles zusammen. Mir auch irgendwo egal. Es passt durchaus zusammen. In den letzten Wochen des Jahres neige ich ja zur hintergründigen Verwahrlosung.

Also während ich in der Öffentlichkeit ein bisschen Glitzer auflege und große Dinge organisiere, kann das mit dem Aufräumen und Gesichtwaschen schon mal leiden, wenn ich alleine Zuhause bin. Für mehr langt es dann einfach nicht mehr. Plötzlich ist das Licht in der Wohnung wieder eher gedämpft und ich sehe erst recht was noch alles fehlt und wo Dinge unperfekt sind. Da müsste ich nochmal mit der Farbe drüber, das Kabel da geht eigentlich auch nicht und ach ja, ein paar mehr Möbel täten der Sache gut. Wenn Madame sich endlich für Dinge entscheiden könnten, das wäre gut. Also kann sie schon, nur nicht innerhalb ihres Budgets. #SieKennenDas

Früher konnte ich das Endjahresverschlumpfen wenigstens noch gut wegerklären, weil ich im E-Commerce gearbeitet habe und ab Mitte September bis Anfang Dezember einfach die Hölle losgebrochen ist. Das ist nicht mehr der Fall, aber hey, it’s been a bit of a year.

Diese komischen Kopfschmerzattacken helfen auch nicht. Was solln das, mit dem Thema warn wir doch durch ey. Genug frische Luft, mehr Obst und weniger Kaffee – das ist der Dank? Ja, ich weiß ja, dass es andere Dinge sind. Ich will doch nur dieses Jahr hinter mich bringen, bevor ich neuen Kram anfange.

Aber immer schön trotzig bleiben. Besuch bekommen, Lichterketten entwirren (jawo-hol) und wenigstens ein bisschen so tun, als ob man die Lage unter Kontrolle hätte. Listen schreiben. Viele, so viele Listen.

Vielleicht ein paar Accounts zumachen, bei anderen eine General-Amnestie erlassen. (Wobei die leere Mute-Liste immer genau bis zum nächsten NFL-Spieltag hält. Nun.)

Die Weihnachtsplanungen machen dafür dieses Jahr besonders Spaß, weil wir Familien zusammenwerfen werden und es neben mir nur eine Person gibt, die so ein bisschen Wert auf klare Absprachen legt. Aber gut, die Sippe Donnerhall wird Essen, Wein und Geschichten mitbringen, dann kriegen wir das schon hin. Ein bisschen Vaudeville sind wir wohl schon im Vergleich zu, äh, normalen Familien. Whatever the hell that is.

(I’m thinking Maronencreme, Espresso-Brownie, Parfait und karamelisierte/ Portwein – Feigen/Pflaumen. Mal sehen.)

Ich mag den Nebel. Eigentlich nervt es ein bisschen mit wie viel Sonne einen der November immer noch beschallt. Dreh doch endlich mal leiser.

Apropos Musik: Wann merk ich mir endlich, dass ich Ende des Jahres meine Geldvorräte für Alkohol und Geschenke brauche, sondern auch für diverse Konzertkarten? Leider hat der Ticketserver mich von den Spice Girls abgehalten (GIRL POWER, uffjedn!), aber ansonsten geht sich das gut an mit Florence und den Backstreet Boys und Muse und schaum ma mal was noch so kommt. (Es heißt EKLEKTISCH, meine Damen und Herren, nicht schrottig.)

Egal. In gute Momente investieren ist am Ende doch am vernünftigsten.

Noch 32 reguläre Werktage, wenn man 24. Und 31. Nicht zählt.Ich hab maximal noch 29. Freunde, das ist doch gar nichts! *bestellt mehrWein*

https://www.youtube.com/watch?v=eVMPdFz43b0

Fragen 301-325 (von hier)

301. Worin bist du ein Naturtalent?

Es scheint, im Anzetteln von sehr albernen Aktionen. (#tpmuc , #pegelwichteln , #tkspiceworld ) Okay, und Hashtags entwickeln.

302. Welche Person um dich herum hat sich in letzter Zeit zumPositiven verändert?

Im Vergleich zu mir sind aktuell alle Personen um mich herum positiver. Ich kann das nicht beurteilen.

303. In welcher Situation warst du unfair? 

Das bin ich natürlich sehr oft. Konkret vermutlich in einer beruflichen E-Mail, die statt sehr spezifischer arg viel generelle Kritik an einer Arbeitsweise enthielt.

304. Fühlst du dich fit?

Geistig? Körperlich? Jein, jeweils.

305. Sind deine finanziellen Angelegenheiten gut geregelt?

Für… den Fall meines Ablebens? Nein. Für die Zukunft in Sachen Rente und so? Getting there. (Finanzen sind mühsam, wenn man sich ständig daran erinnern muss, dass man das Geld dann später hat, aber eben nicht jetzt.)

306. Von welchem Buch warst du enttäuscht?

Seit ich aufgehört habe pflichtschuldigst auch Bücher fertig zu lesen, die mich nicht erfreuen, keines mehr so richtig.

307. Welchen Grund hatte dein letzter Umzug?

Der ins Inn-Städtchen. Naja, letztendlich war es die endgültige Entscheidung pro Land und contra München. Bis dato wohnte ich in einem Übergangszustand, der endlich aufgelöst werden musste. Die Entscheidung war richtig.

308. Neigst du zum Schwarz-Weiss-Denken?

Nicht mehr. Je älter ich werde, desto mehr Nuancen kann ich wahrnehmen und nachvollziehen.

309. Was fühlst du, wenn du verliebt bist?

Noch mehr Desorientierung als sonst schon. Und Eitelkeit. Meine Güte, so viel Eitelkeit.

310. Gehört es zum geselligen Beisammensein, viel zu essenund zu trinken?

Viel? Nicht unbedingt. Aber debattieren und lachen machen Appetit. Alkohol kann natürlich helfen, vor allem, wenn man einen wirklich guten Schluck von etwas trinkt und dadurch Intellekt wie Sinne gleichermaßen stimuliert werden. (In meinem Kopf klang das nicht schmutzig)

311. Welche Dinges stehen noch auf deiner To-do-Liste?

Alles für einen anstehenden Besuch vorbereiten, ein paar Dinge einkaufen, #Pegelwichteln und Gedanken zum Weihnachts-Dessert.

312. Hegst du oft Zweifel?

Nicht oft. Immer.

313. Womit bist du unzufrieden?

Oh je. Mit der Welt, mit mir, mit so vielen Dingen.

314. Mit welchem Gefühl besteigst du ein Flugzeug?

Keinem besonderen. Außer, dass ich es bemerkenswert finde wie es die Menschheit schafft, solche Sachen zu entwickeln.

315. Gilt für dich die Redensart Eine Hand wäscht die andere?

Nicht im Sinne von entstehenden Forderungen. Eher als selbstverständliche gegenseitige Hilfe.

316. Bist du schon mal schikaniert worden?

Das, was jetzt Mobbing heißt? Ja, vier Jahre Realschul-Hölle.

317. Wie spontan bist du?

Die Frage hatten wir doch grade erst, oder? Wenn alles meinem Plan folgt, kann ich TOTAL SPONTAN sein

318. Unterstützt du bestimmte Menschen bedingungslos?

Mein erster Impuls war nein  zu sagen, aber ich glaube in Sachen Familie kenne ich kein Pardon.

319. In welcher Angelegenheit hast du Schuldgefühle?

Keine Konkrete. Ich glaube, ich bin so sehr darauf fixiert Dinge immer endgültig und so lange zu klären, bis es alle verstanden haben, dass für unausgeräumte Beschuldigungen wenig Chancen entstehen. Andererseits: Mir ist sehr klar was zum Beispiel meine Eltern alles für mich getan haben und manchmal frage ich mich, ob ich daraus nicht mehr hätte machen müssen.

320. Wie viele Jahre schon dauert deine längste Freundschaft?

Kommt ein bisschen darauf an was man zählt, aber im Grunde hält den aktuellen Rekord wohl die N., meine quasi erste Internet-Freundschaft. Wir gehen auf die 20 Jahre zu. (Jessas.)

321. Was gibt dem Leben Sinn?

Das frage ich mich gerade auch, bin da für Input dankbar.

322. Was hättest du gern frühzeitiger gewusst?

Dass alle anderen auch nur so tun, als ob sie einen Plan hätten.

323. Wie alt fühlst du dich?

Das schwankt zwischen naiv-planlos-Anfangzwanzig und zynisch-müde Mittevierzig. Dazwischen allerdings wenig.

324. Was siehst du, wenn du in den Spiegel schaust?

Das zweifelnde Antlitz meiner Großmutter, wie ich denn mit all meinen Möglichkeiten nicht mehr Spaß haben kann.

325. Kannst du gut zuhören?

Mittlerweile ja, weil ich es bewusst mache.

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It’s all coming back to me now*

*fragen Sie nicht. Es ist grade alles etwas melodramatisch.

Weiterhin fröhliches Kümmern um Dinge, die nicht entscheidend sind. Weihnachten (Ich hatte mal aufgeschrieben was das bei mir heißt) und Pegelwichteln und überhaupt anstatt Lebenslauf aufhübschen und Zukunftsgedanken machen.

Weil kaum, dass man eine Ahnung hat was man haben möchte, verfällt man in eine Art Starre und verweigert den nächsten Schritt. Herrgottnochmal.

Allerheiligen war dieses Jahr anders als sonst. Der kleine Altstadt-Friedhof erscheint ziemlich voll, vielleicht auch weil der Umgang erst am frühen Nachmittag ist. Wobei, Umgang. Zumindest bei uns kommt der Pfarrer nicht vorbei. Womit wir leben können, weil seine seltsame Aussprache und die künstlerischen Pausen meine Schwester und mich während der Messe unangebracht erheitern. Dazu liest eine Frau aus dem Brief Paulus an die Thessalonicher und da wird es ein wenig sehr apokalyptisch, wodurch ich endgültig die Beherrschung verliere. Als sie später bei den Toten, die bitte ins Himmelreich aufgenommen werden sollen, explizit diejenigen erwähnt, die nur verscharrt worden sind, weil sie Verbrechen zum Opfer fielen, fühle ich mich mal wieder wie in einer österreichischen Komödie zum Thema Tod. Selbstverständlich steht einer der Bläser entweder zu nah am Mikro oder bekommt das Timing einfach nicht in Griff.

Meine Schwester kichert und wir sind uns einig, dass Papa das alles ohnehin eher lächerlich gefunden hätte.

Vorher stehe ich in der Bäckerei, um die obligatorische Torte zu holen und das erste Mal dieses Jahr vergesse ich, dass wir 4 nicht 5 sind. Egal, ich nehme das Stück von der Mousse au chocolate Torte grade extra mit, das war eh immer seine. Später ringen wir die Torte mit Wein nieder, irgendwo kommt plötzlich ein Schinkenbrot her. Es wird viel später als gedacht. Ich mag all die neuen Traditionen.

Fast genauso traditionell: Das angedachte #NaNoWriMo – Projekt: Halbwegs geplottet (also so…sehr grob) und kaum hat man eine  Vorstellung vom Ergebnis, kann man sich nicht mehr zur detaillierten Umsetzung aufraffen. Also den Teil mit der harten Arbeit. Dabei scheue ich die doch gar nicht. Was ist denn hier los.

Genauso wie ich schon lange mal wieder mehr als Nabelschau hier im Blog betreiben möchte. Es gibt so viele interessantere Dinge. Aber dann speibt man lieber ein paar Tweets aus und verlässt anschließend die Konversation. Weil das andere, das Auseinandernehmen von Standpunkten, die Überlegungen zu Konsequenzen, die sind der mühsame Teil. Irgendwas in mir sperrt sich grade gegen diesen Aufwand und ich werde darob zusehends ungehalten.

Als würden die letzten Reste des dunklen Schlamms mich daran hindern Dinge über die Ziellinie zu schleppen. Etwas, das ich sonst durchaus kann. Es ist einer der perfidesten Tricks, die der Schatten drauf hat. Guck mal, jetzt ist wieder ein bisschen Energie da, gerade genug, um Dinge anzufangen – das Beenden lassen wir aber noch eine Weile.

Mumpitz, das alles.

Immer noch frage ich mich wo die Frau von vor einem Jahr abgeblieben ist, die mit der unendlichen Energie, mit der Überzeugung alles zu können wenn man sie nur lässt. Bis es einen großen Knall tat und sie sich sehr schnell in die Dunkelheit hat fallen lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass das Wiederaufrappeln derart lange dauern würde. Man mäandert ja nicht mehr durch die Gegend wie in den Zwanzigern, sondern hat keine Zeit mehr zu verlieren, schließlich hört man nicht auf Dinge zu wollen, zu suchen. Im Gegenteil. Am Ende des Jahres stehen relativ klar formulierte Ziele, Bedingungen, die eine Zukunft erfüllen sollte.

Herrschaftszeiten ist das hier alles selbstreferenziell, ich gehe mir bald selbst auf die Nerven. Der Oktober riecht nach reifen Äpfeln und Kuchen, nach nassem Holz, Räucheröfen und stiller Verzweiflung. Er klingt wie ein verstimmtes Klavier, wie mit Blättern klappernder Wind und will mich nicht in den Nebel entlassen.  Im Nebel, da wartet der November, er zieht und zerrt und will sich der Kälte ergeben, endlich.

Vielleicht, meinte neulich jemand zu mir, bist du nur so unspontan, weil du die Vorfreude so zelebrierst. Ich hoffe, dass das der Grund ist. Also weiter Pläne schmieden. Aber halt auch machen. Notfalls Augen zu und spontan ja sagen. Man kann es sich ja mal vornehmen.

Wirklich, Wirklich melodramatisch.

https://www.youtube.com/watch?v=CAYNTw6q6Kg

Fragen 276-399 (von hier)

276. Welchen guten Zweck förderst du?

Ärzte ohne Grenzen. Jeder sollte die Chance auf Versorgung haben. (#Saisonspende )

Auf lokaler Ebene Tierschutz und Sozialkaufhaus. 

Twitter ist auch hier toll, weil man oft einfach einen Link präsentiert bekommt unter dem man mit wenigen Klicks einer Person ganz konkret helfen kann. Ich mag das.

277. Wie sieht dein Traumhaus aus?

Holen Sie sich Tee, das könnte dauern.

Es ist alt und ich darf es herrichten. Gern ein ehemaliger Hof mit Stall in Gewölbebauweise, da kommt dann die Lounge rein – ein plüschiges Heimkino mit Bar und Bibliothek. Weil mein Haus ist groß, so groß, dass mehrere Wohnungen darin Platz haben und man quasi als Mehrgenerationen-WG zusammen wohnt. Im Garten stehen Hochbeete fürs Gemüse, es gibt ein gigantomanisches Gewächshaus, einen Weinkeller und mindestens einen Walnussbaum. Von der Lounge aus gibt es einen verglasten Übergangsbereich zum Pool, der auch überdacht ist, damit man das ganze Jahr etwas davon hat.

Ich wohne in der ausgebauten Tenne (heißt das so? Das klingt im Dialekt so völlig anders. Da Dehna quasi.), die mit viel Holz und smarter Beleuchtung eine Art zweistöckiges Penthouse ist, mit einem extra Schreibraum. Im Schlafzimmer steht nur mein großes Bett, eine Leuchte und ein antiker Nachttisch, vor einer Wand in Mitternachtsblau und unter einem Leuchter aus Murano-Glas.

Der Wohnbereich ist praktisch und gemütlich, mit offener Küche (Team7 natürlich), einer großen Couch, einer plüschigen Recamiere und dem ultimativen Ohrensessel. Die Nischen sind gefüllt mit Bücherregalen. Weil überall viel Holz ist, sind die Wände in gedämpften Grüntönen gestrichen und die Polstermöbel sind Bordeaux und Pflaume. Lüster, überall Lüster. Ein einziger Widerspruch, der perfekt harmoniert.

Für die gemeinsamen Abendessen gehe ich ins Haus rüber, wo es im Erdgeschoss eine große Küche mit langem Esstisch gibt. Hier wird gebacken und das geerntete Gemüse verarbeitet.

Ich muss irgendwie an viel Geld kommen. Das klingt einfach zu gut.

278. Machst du leicht Versprechungen?

Nein, weil ich sie wirklich halten will.

279. Wie weit gehst du für Geld?

Nicht annähernd so weit wie ich früher selbst mal von mir dachte und irgendwie bin ich ganz froh darüber.

280. Bist du häufig eigensinnig, auch wenn es zu deinem Nachteil ist?

Have me met? Als könnte ich anders.

281. Malst du oft den Teufel an die Wand?

Ich sage nicht, dass da eine Tapete voller Hörner ist, aber…nun.

282. Was schiebst du zu häufig auf?

Ärzte. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich mein Soll in Sachen medizinische Betreuung vor vielen Jahren erfüllt habe und jetzt finde ich es sehr unfair, dass dieser Körper immer noch betüdelt werden will. Was solln das? Wir haben doch wirklich alles mal vermessen, angeschnitten und repariert was man so haben kann.

283. Sind Tiere genauso wichtig wie Menschen?

Du liebe Zeit. Ethisch moralisch? Lebenskreislaufmäßig? Ich meine, wollen wir uns eine Welt ohne schnurrende Katzen vorstellen? WOLLEN WIR DAS? I think the fuck not.

284. Bist du dir deiner selbst bewusst?

Painfully so.

285. Was war ein unvergesslicher Tag für dich?

Gab es, gerade zuletzt einige. Aber wenn wir von positiven,erfüllenden, berauschenden sprechen: #Donn33rbella  hat sehr gefetzt.

286. Was wagst du dir nicht einzugestehen?

Dass ich am Ende vielleicht nur ein durchschnittliches, okayes Leben führe und sich daran auch nichts mehr ändern wird. 

287. Bei welcher Filmszene musstest du weinen?

Kommt im Grunde nicht vor, warum auch immer. Ich finde die Realität oft zum Heulen, aber Filmszene fällt mir wirklich keine ein. Wobei ich eine große Schwäche für diese total überzogenen Sportler-Geschichten habe, bei denen der Underdog am Ende irgendwas gewinnt. Vielleicht auch wegen des Team-Faktors, wo Leute gegen etwas zusammenstehen. „We are Marshall“ ist so ein Fall, wo eine wahre Begebenheit zu einem schon auch sehr schmalzigen Film wurde. Der aber irgendwas in mir rührt.

288. Welche gute Idee hattest du zuletzt?

Ahahahaha. Nein.

289. Welche Geschichten würdest du gern mit der ganzen Weltteilen?

Die sind noch nicht so weit.

290. Verzeihst du anderen Menschen leicht?

Es hängt ganz extrem davon ab, was sie getan haben. Ich kann Fehler verzeihen, gerade die menschlichen. Aber wenn ich hintergangen werde, kommt eine düstere Rachegöttin zum Vorschein, die man nicht kennenlernen will.

291. Was hast du früher in einer Beziehung getan, tust esheute aber nicht mehr?

Da habe ich noch keine Muster entwickelt, gottseidank.

292. Was hoffst du, nie mehr zu erleben?

Was auch immer ich hier schreiben könnte, wird wieder passieren, da hilft alles hoffen nix.

293. Gilt für dich das Motto Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß?

Oh Gott nein. Was ich nicht weiß, treibt mich erst recht in den Wahnsinn und zwar viel zu lange. TELL ME, TELL ME NOW.

294. Wie wichtig ist bei deinen Entscheidungen die Meinunganderer?

Es gibt zu wenig Menschen, die ich ernst genug nehme, um ihre Meinung zählen zu lassen. Wer mich kennt, sagt am Ende „Du machst eh das was du für richtig hältst“. Was korrekt ist.

295. Bist du ein Zukunftsträumer oder einVergangenheitsträumer?

Gute Laune: Zukunftsplaner. Düstere Laune: Vergangenheitsgrämer

296. Nimmst du eine Konfrontation leicht an?

Schon. Wärme durch Reibung ist immer besser als Kälte durch Abstand. Ich bin außerdem deutlich zu furchtlos und finde irgendwelche künstlichen Hierarchien auch so gar nicht beeindruckend.

297. In welchen Punkten unterscheidest du dich von deinerMutter?

In allen? Wir lieben beide Bücher und teuren Käse, aber ansonsten? Wirklich, da ist im Grunde nix. Was schade ist, weil sie geduldiger, wärmer und kümmernder ist. Aber auch eine fürchterlich spontane, wenig organisierte Person, die Konflikte gern durch Schweigen löst.

298. Wo bist du am liebsten?

Da, wo Wasser fließt, wo es still ist und das Licht in allen Schattierungen bricht.

299. Wirst du vom anderen Geschlecht genug beachtet?

Jein? Männer sehen mich tendenziell eher als Neutrum, aber ich habe gelernt das zu schätzen. Mir werden keine Drinks ausgegeben oder Komplimente gemacht – dafür wurde ich nur sehr selten begrapscht oder musste mir wirklich übel sexistischen Blödsinn anhören. Ich kann im Zweifel auch auf mich aufmerksam machen. Im Grunde passt das schon so. Bis auf die wenigen Momente, wo es praktisch wäre oder ich wirklich gern flirten können würde.

300. Was ist dein Lieblingsdessert?

Als müsste man sich zwischen seinen Kindern entscheiden! Mascarpone mit Erdbeeren? Tiramisu? Obstsalat mit Eierlikör? Eis? EIS. Warmer Apfelkuchen. Schwarzwälderkirschtorte. Nein, also das geht einfach nicht.