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24 Letters – Brief 1

So, I did a thing, again. Ich weiß doch auch nicht, was genau mit mir nicht stimmt, dass ich immer Sachen anfangen muss, aber here we are. Das kam so: Die größte Veränderung, die beste überhaupt, der letzten Jahre war der Fakt, dass ich plötzlich mit Fug und Recht behaupten konnte Freundinnen zu haben. So richtige, nahe, durch Chaos und Entwicklung und Hürden beistehende Wahnsinnsfrauen, denen ich erzählen kann, was wichtig ist, für die ich da sein darf, die auf meine (!) Meinung wert legen und, huch, alle einen Hang zu den schönen Dingen des Lebens haben.

Es ist nach so vielen Jahren Unsicherheit, fragiler Verbindungen und immer wieder auch selbstverschuldeter Isolation das größte Geschenk, das ich mir machen und dessen Wert ich vielleicht auch darum nicht höher schätzen konnte. Diese Verbindungen zu erhalten, zu pflegen und zu stärken ist eine der größten Prioritäten in meinem Leben. Aber weil ich nichts wie ein normaler Mensch machen kann, mache ich auch noch daraus ein Projekt.

So kam es also, dass ich kurz vor Weihnachten 6 Pakete auf den Weg gebracht habe. Sechs kleine Weihnachtspäckchen mit je einer individuellen Aufmerksamkeit, ein bisschen Nervennahrung und für die Katzenbesitzerinnen besonders viel Füllmaterial. Außerdem in den Päckchen: Notizbücher für etwas, das uns gemeinsam durch das Jahr begleiten soll. (Ich würde mehr als 6 Frauen als Freundinnen bezeichnen, ich habe eher nach Sorte von Irrsinn sortiert, sorry not sorry.)

Als jemand, der schlecht in Smalltalk ist und neugierig und einen Hang zu Oversharing hat, dachte ich mir, wir generieren uns jetzt einfach unseren eigenen Content zum Kennenlernen. Mit 24 Fragen, die ich in 24 Briefen, äh, Blogeinträgen, über das Jahr beantworten will. Die Ladies sind nicht alle wahnsinnig genug ihre Antworten ins Internet zu schreiben, dafür gibt es schließlich Groupchats und Instagram, aber ich werde meine Antworten hier reinschreiben. Because of course.

Ich bin natürlich vom Sternzeichen her Projektmanagerin und es ist alles dermaßen geplant, gehashtagt, es ist völlig übertrieben, aber nun. Die Damen kriegen die Frage von mir immer schon eher über bevorzugte Kanäle, die werden nicht einfach so hiervon überrascht. Wichtig ist aufmPlatz im Blog gibt es auch weiterhin keine Filter, es gilt ein Brand zu erhalten. Wir sind hier in der Reputation Era (wir sind uns einig, dass das als Nächstes kommt, richtig?) und ein paar Dinge bleiben in der Girlgang. The old Bella can't come to the phone right now. Why? She's busy plotting revenge.

Aber: Liebes Internet, falls du mitmachen willst, be my guest. Vielleicht mag sich jemand ja hier und da eine Frage greifen, beantworten und es mich wissen lassen, es würde mich freuen. Sagen wir noch Stöckchen?

Kein Wort zu meinen Photoshop-Skills bitte, es ist der Gedanke der zählt.

Liebe J., liebe C., liebe L., liebe J., liebe M und liebe S. ,

gut, ich starte das alles nicht wahnsinnig originell und introspektiv, aber hey, es ist Januar, jeder Tag, an dem man aufsteht und ein bisschen produktiv ist, zählt als Gewinn.

Darum darf ich auch ein letztes Mal zurückschauen. Weil wenn eines ja unsagbar nervt, dann diese ganze "dieses Jahr wird alles anders" Nummer. Nein, du wirst nicht plötzlich ein anderer Mensch. Jemand der früh aufsteht, erstmal Sport macht, Morning Pages, grüner Smoothie, mental health walk und dann deep work noch vorm ersten Kaffee. Wenn ich mit ordentlicher Hose und Wimperntusche im Homeoffice sitze, consider effort made.

Aber vielleicht sagt sich das auch leichter, wenn man auf 2023 mit großer Wärme zurückblickt. So tief die Schnitte waren, so viele herbe Verluste es gab, die großen Veränderungen, Risiken und die Heilung alter Wunden war es wert. Weil ein bisschen habe ich meine Frage schon am Anfang meines Eintrages beantwortet: Das Beste an 2023 wart ihr. Das wichtigste, was ich gelernt habe, war, dass ihr jeden Aufwand wert seid, dass jede Minute, die ich in euch investiere, 5fach zurückkommt. Dass Drinks besser schmecken, Planungen von Vorhaben mehr Spaß machen und, vor allem, ich in keinem Tiefpunkt, an keinem grauen Tag alleine bin.

Ich weiß wie pathetisch ich klinge (als ich eine ähnliche kleine Rede bei einer, äh Feier im engsten Kreis, gehalten habe, ist die J. ein bisschen vor Cringe neben mir gestorben.), aber ich kenne die andere Seite. Jetzt, mit der 40 am Horizont, kann ich die innere 13jährige endlich an der Hand nehmen und ihr ehrlich sagen, dass es gut wird. Doch, wirklich. Nicht nur im Internet, sondern draußen und in echt. Mit Unvernunft und Abenteuer und Nächten, die nicht enden. Weil gar nicht alle um dich herum setteln und keine Zeit mehr für irgendwas haben, im Gegenteil. We're Millenial-Women, we don't do traditional.

Die Gelegenheiten aus 2023 einfach Zeit mit euch zu verbringen, haben wir zum ersten Mal im Leben den Schwung gegeben, dass ich mich traue einfach Dinge vorzuschlagen, zu planen, sehr bewusst den Raum dafür freizuräumen. (She said, im vollen Anti-Social-Januar-Darkness-Modus, aber mit besten Intentionen!)

Wir sehen uns, bei Taylor, in der Bar, zum Brunch, Museum, Kleinkunstbühne, Berlin (puh. Was tut man nicht alles.), Mainz oder Rom, ich habe immer eine Sonnenbrille und einen Korkenzieher in der Handtasche.

Und am Ende vom Jahr öffnen wir den Champagner. Es gibt eine Flasche, ein Ziel, mir wird ein bisschen schwummrig, wenn ich daran denke, aber fällig ist fällig und ich freue mich so darauf, mit euch zu feiern. Dazwischen vielleicht ein paar Piccolöchen, wenn ich mich zu Dingen überwunden habe, an dieser Stelle schon sorry für die Dating-App Nachrichten, aber das glaubt einem ja sonst keiner.

Was gut war 2023? Ich bin genug. Ich bin es wert, und zwar locker. Wer das nicht merkt, fliegt halt raus. Danke, dass ihr so hohe Standards setzt.

Apropos Entdeckungen 2023: Durand Jones.

https://www.youtube.com/watch?v=sZpVPKfIVQ8
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Bundesliga-Stöckchen 2011/12

Geklaut bei Madame Pleitegeiger. Und keine Sorge, das war's dann eine Weile mit dem Sport-Content. Habe mir ja einen Spox-Account zugelegt. Dein Verein heißt:
    FC Bayern München
Wie lautet das offizielle Saisonziel, sofern es bekannt ist?
    Ja gut, äh, wir sind der FC Bayern. Also die Meisterschale sollte bereit stehen und der Pokal , weil, auf einem Bein steht es sich ja schlecht.
Wie lautet DEIN Saisonziel für Deinen Verein oder Deine Vereine?
    Weltherrschaft. Also mindestens Meisterschaft, schließlich waren wir es letztes Jahr nicht. Der Pokal sollte auch mal wieder in München gelagert werden. In der CL (wo wir natürlich mitspielen) wäre ein Halbfinale ganz nett.
Welchen Spieler hätte Deine Mannschaft in der Pause lieber nicht abgegeben?
    In der Pause? Och, Miro können wir verkraften. Mark van Bommel ist eine andere Geschichte. Aber wirklich schlimm fehlen? Keiner.
Welchen Spieler hätte Deine Mannschaft besser verkaufen sollen?
    Die letzte Saison wurde mit 17 Mann beendet. Selbst die, die nicht für die erste Mannschaft taugen, dürfen gern den Kader ausfüllen. Ich mag mich nicht über Breno oder Pranjic aufregen, solange sie nicht maulen.
Wen hätte Deine Mannschaft diese Saison lieber NICHT gekauft?
    Als es unter Louis dem Großen kurz den Plan gab, eine Weile keine Brasilianer zu verpflichten, fand ich das eine ganz gute Idee. Jetzt haben wir Rafinha. Ich hoffe, dass er nächstes Jahr um diese Zeit wieder weg ist.
Wer von den neuen Spielern wird Deiner Mannschaft am besten helfen?
    2009 bekam ich eher zufällig mit, wie die damalige U21 die EM gewann. Einer der auffallendsten Spieler? Jérôme Boateng. Dass sein Weg danach ein wenig holprig war, ist vielleicht gar nicht so schlimm. Tatsächlich könnte er die Sorte Spieler sein, die unter Heynckes erst so richtig Gas gibt. Würde mich freuen. Torhüter? Hat hier jemand Torhüter gesagt? Wir hatten schon letzte Saison einen hervorragenden Torhüter, thankyouverymuch.
Wie wirst Du in dieser Saison Deine Mannschaft unterstützen?
    Den Fernseher anschreien. Im Internet rumpöbeln. Nicht Bayern-Fans erklären, was falsch gelaufen ist, in ihrem Leben. Das Hashtag #basti_tweet weiterhin verteidigen.
Wie findest Du das neue Trikot Deiner Mannschaft?
    Meh. Das mit dem Gold ist gut gemeint, aber tacky. Vom grundsätzlichen Design her, so mit Kragen und den Streifen, damit kann ich gut leben. Vermutlich werde ich mich auch an das Gold gewöhnen. Über das internationale Trikot und diesen schwäbischen Sympathiebrustring hüllen wir den Mantel des Schweigens.
Welcher Stürmer wird die Torjägerkanone holen?
    Wohin ich auch sehe, so wirkliche Konkurrenz für Mario Gomez will mir nicht auffallen. Son könnte aber der diesjährige Überraschungsasiate werden.
Welcher Trainer wird als erstes gefeuert?
    Könnte mir tatsächlich vorstellen, dass man in Hannover zu schnell die Hand am Colt hat, wenn es zunächst nicht so läuft. Aber as of today hat natürlich Herr Solbakken eine starke Bewerbung für diesen Titel abgegeben. Wo ist Christoph Daum grade?
Welche Mannschaft wird das erste Tor der Saison schießen?
    Noch kaum wieder nüchtern von der Feierei, wird der BVB-Kindergarten irgendwie ziemlich fix einen Ball ins Tor stolpern.
Welche Mannschaften SOLLTEN absteigen?
    Kaiserslautern. Ist für alle besser so. Die Saison für Augsburg wird natürlich schwierig, sie sind aber zäh genug für Platz 16. Trauriger Geheimfavorit ist für mich Werder Bremen. Wenn da kein Wunder passiert... Sollte es passieren trifft's eben den FC.
Welche Mannschaft wird Meister?
    siehe oben. Außerdem ist das eine rhetorische Frage.
Wenn Du nicht im Stadion bist, wo wirst Du die Spiele sehen?
    Hauptsächlich werde ich vor dem Fernseher /PC sitzen und rumbrüllen. Sollte ich gezwungen sein, einem Radio zu lauschen ist hoffentlich niemand in meiner Nähe. Man könnte sich Sorgen um meine geistige Gesundheit machen. Ich wäre gern öfter im Stadion, aber das hat man davon, Marktführer zu sein.
Wird es eine spannende Saison für Deine Mannschaft?
    Wir reden hier vom FC Bayern. Hier ist man nicht Erfolgsfan sondern Entertainment-Junkie, Thrill-Seeker, wie man so sagt. Natürlich wird es spannend. Sollte auf dem Platz Ruhe einkehren, übernimmt diese Serviceleistung unser Vorstand.
Allgemein / wurfpuschel

Serienentwicklungsland

Zu den Dingen mit denen ich dieses kleine Blogdings in nächster Zeit füllen will, gehört auch das hier, ein quasi Serienstöckchen. Und als ich mir dazu so Gedanken gemacht habe, ist mir aufgefallen, dass am Ende die Meisten der erwähnten Serien aus den USA und ein paar aus England kommen werden, aber fast keine aus Deutschland. Warum eigentlich? Weil das so eine Sache ist, mit dem Serienproduktionsstandort Germany. Problemansatz eins: die Sender. Egal ob öffentlich rechtlich oder privat, deutsche Fernsehsender fördern heimische Produktionen nur mangelhaft. Natürlich ist das eine Geldfrage. Auch. Denn selbst, wenn man nicht die Produktionswerte amerikanischer Krimiserien (CSI ich hör dir trapsen) zu Grunde legt, so ein bisschen muss einfach investiert werden. Nur, kommt es wirklich immer billiger Serienware aus den USA zu kaufen (und nicht lizensieren!), zu synchronisieren und noch einmal zu vermarkten? Gerade in Zeiten in denen Serienfans auch ohne größere technische Kentnisse an neue Folgen im Original kurz nach Ausstrahlung in den USA bekommen? Nicht unbedingt. Ergo: Hat ein deutscher Fernsehsender die Wahl 1 Mio. Euro entweder in den Einkauf einer (womöglich mittelprächtigen und bereits wieder gecancellten) amerikansichen Serie zu stecken oder dafür etwas Eigenes zu prodzuieren (Etwas, dessen Vermartkungsrechte auch nach der Erstausstrahlung beim Sender liegen) wird immer reflexartig, die fremde Serie eingekauft. Schließlich hat die bestimmt besser Quoten, denken sich die Sender. Nun, jein. Dazu muss man Wissen, dass Quotenmessung in Deutschland heute noch so funktioniert, wie zu Zeiten von Wim Thölke und Hans-Joachim Kuhlenkampff (die googelt ihr jetzt gefälligst selbst, ihr jungen Hüpfer.). Nämlich, in dem ausgewählte Haushalte ihr Fernsehverhalten mittels Knopf an der Fernbedienung dokumentieren. Das Verhalten dieser Gruppe wird dann hochgerechnet. (Also auch wieviele Menschen insgesamt ferngesehen haben.) Das setzt voraus, dass diese Menschen tatsächlich immer brav den Knopf drücken und vor allem, dass sie alles was für's Fernsehen produziert wurde, auch über ihr TV - Gerät konsumieren. Und jetzt überlegen wir alle ganz scharf, was sich daran geändert haben könnte. Damit entspricht die, grade für die Werbeindustrie so wichtige Quotenmessung, nicht mehr annähernd der Wahrheit. Zwar wissen es viele Sender mittlerweile besser und stellen ihren Content auch Online zur Verfügung - sie tun dies aber in einem gewissen Blindflug was die tatsächlichen Empfänger angeht. Woher soll so ein Fernsehsender also wissen, dass es Menschen gibt, die sich für eine gute deutsche Serie begeistern würden? Stattdessen verlassen sie sich auf das Dogma, das alles was aus dem geheiligten Land der TV-Produktion kommt auch Zuschauer gewinnt und vermeiden im Zuge dessen auch großzügig das Nachdenken über eine eigene Programmstruktur und Senderpersönlichkeit. Und als Füllmaterial gibt es ja reality-tv mit Skripts. (RTL, I am looking at you.) Außerdem, für Eigenproduktionen muss man sich um so viel kümmern. Vorallem um gutes Material. Problemansatz zwei: kreatives Brachland Der jahrelange Kreislauf aus Sendern die ihre Zuschauer für doof halten und mit wenigen Ausnahmen Drehbücher verfilmen die diese These unterstützen rächt sich dann eben doch. Nicht, dass es nicht Drehbuchautoren, Regisseure und Schauspieler gibt, die gut in ihrem Fach sind (we'll get to that in a minute), aber zwischen Soaps und Telenovelas, Alarm für Cobra 11 und Inga Lindström, ist es ein Kraftakt als solcher zu überleben. Und grade hier lohnt der Blick in die USA: ein guter Showrunner, der die Hauptidee hat und über den roten Faden durch Drehbücher und Produktion wacht ist sein Geld wert. Man google dazu J.J. Abrams, (Lost, Fringe, Star-Trek Reboot) Matt Weiner (Mad Men, begann als Schreiberling bei den Sopranos) oder Tina Fey (30 Rock, Sarah Pahlin). Und natürlich schreiben diese Menschen auch große Teil der Folgen, aber ihr wichtigster Job ist das managen einer Serienproduktion - und dirigieren des writers room. Ein Raum in dem Ideen ausgetauscht, Serienfolgen konstruiert und anschließend geschrieben werden. Damit Charaktere, Dialoge und Storylines kohärent sind. Diese Kohärenz macht Serien, deren Plot folgenübergreifend funktioniert (LOST, Mad Men) erst möglich. All dies existiert hierzulande nicht. Serien werden einmal konzipiert und dann meistens Drehbücher für einzelne Folgen in Auftrag gegeben. (Wie das ausgehen kann, wissen wir) Dass es hier happert, sieht man grade auch den wenigen starken Produktionen aus Deutschland an. Und die gibt es. Problemlösungssilberstreif: Ärzte, Türken und ländliche Minderheiten Es ist nicht Alles verloren. Zum Beispiel beim Lieblingskind der öffentlich-rechtlichen, die Krimiproduktionen. Wilsberg und Bella Block, the occasional Tatort und so weiter, da wo erlaubt wird, tatäschlich zu erzählen und starken Schauspielern ein bisschen Freiraum gelassen wird, gibt es kleine Highlights. Deutsche Serien sind gut, wenn sie sich trauen Geschichten zu erzählen, die hierher kommen. Wenn man vor Lokalkolorit nicht zurückschreckt, sondern als Chance wahrnimmt. (dazu befrage man Franz Xaver Bogner, bayerischer Seriengott: Irgendwie und Sowieso, München 7.) Oder gleich mal erkennt wo es Storys gibt, die nur hier passieren können. Dazu schreibt man dann Dialoge, die tatsächlich schnell, geschliffen und witzig (!) sind, findet Schauspieler die wissen was sie tun und schon hat man einen kleinen deutschen Seriendiamanten. Man hat z. B. Mord mit Aussicht. Und ja, es ist ein Krimi. Und er spielt auf dem Land, in der Eifel, no less, ABER. Figuren, wie die aufs Land versetzte Komissarin haben tatsächlich Charakter. Dialoge: haben Sarkasmus und Witz. Ehrlich. Fälle: sind so seltsam wie es Kriminalfälle auf dem Land manchmal sind. Die Serie macht kein TamTam, versucht nicht krampfhaft jedem Klischee aus dem Weg zu gehen, sondern zeigt es lieber mal aus einer anderen Perspektive. Wenn jetzt also bitte alle Dienstagabend gegen 20:00 Uhr die ARD einschalten würden, es bestünde Hoffnung. Nicht zuletzt weil man hier mal wieder den Zyklus von Produktion, Ausstrahlung und eventueller Wiederholung derartig lose gestaltet hat, dass eben doch nur klassisches Einschalten hilft. Und dann wäre da noch Bora Dagtekin. Retter meiner deutschen Serienhoffnungen. Goldenes Kind der Branche. Erfinder von Türkisch für Anfänger und Doctors Diary. Über Türkisch für Anfänger noch ein Wort zu verlieren, wäre fast schon zu viel des Guten. Deutsch-Türkische Kutlurzickerein, Patch-Work-Familienentwicklung, Coming-of-age und das in rasender Geschwindigkeit und ohne Rücksicht auf Verluste. Menschen: Kauft diese DVDs. httpv://www.youtube.com/watch?v=nLLybshtMrM Und als alle Preise eingesammelt, alles Lob angehäuft war nahm Bora sein kreatives Hirn und machte .. eine Arztserie? Tja. Und was für eine. Doctor's Diary ist das vermutlich Unterhaltsamste was RTL seit Alles Nichts Oder produziert hat. Und so die Programmplanungsgötter irgendwann soweit sind, bekommen wir von RTL auch endlich die dritte Staffel. Bis dahin können Sie, geneigter Leser, ja die ersten beiden Staffeln rund um Gretchens Abenteuer zwischen Krankenhaus und Herzschmerz nachholen. Und sich ein Loch über den Bauch freuen, über die brillianten Schauspieler (Florian David Fitz ist überdies attraktiver als jeder ansässige Doctor in Greys Anatomy), die rücksichtslosen Dialoge und das sensationelle Timing, mit dem beides kombiniert wird. Ich entschuldige mich an dieser Stelle dafür, dass man bei RTL respektive Clipfish noch nicht begriffen hat wie Internet funktioniert und die Videos daher nicht direkt hier abgespielt werden.