Allgemein

Himmelfahrt

Dieses Sprechen über Gefühlsdinge können wir beide nicht. Umarmungen können wir nicht. Unser Humor ist eher grob, unsere Art Zuneigung zu zeigen äußert sich manchmal in komischen Bemerkungen. Stur und eigensinnig sind wir. Deswegen war es dir auch vollkommen egal, dass es zwei Töchter statt Söhnen geworden sind. (Die hätte Oma halt gern gesehen, konnte ja keiner ahnen, dass die gesamte Familiengeneration weiblich wird.) Du hast uns trotzdem eingetrichtert, vor genau niemandem zu kuschen und den Mund aufzumachen wenn etwas nicht passt. Dass ich nicht auf den Kopf gefallen bin, habe ich natürlich von dir. So wie meine Schwester ihre […]

Allgemein

neverwhere footprints

Es ist schon ein paar Tage her. Ich wachte auf und für einen kurzen, wirren Moment war ich überzeugt davon, dass das Gespräch tatsächlich stattgefunden hatte. Dass wir im Cafe saßen, vielleicht nach einem Film. Mein Unterbewußtsein ist ein Schweinehund. Der A. saß da. So kauzig wie eh und je. Er rührte in seinem Tee und krächzte ein bisschen. „Weißt du, Bella, seit du wieder wunderlich wirst, bist du glücklicher als sonst. Du hast dich zurück verpuppt und bist jetzt eine Raupe, ganz zufrieden mit allem.“ Und ich weiß gar nicht was ich erwidern soll und höre einfach zu, was […]

Allgemein

obligatorischer Jahresendeintrag

In der Pubertät sagt man, rennt die körperliche Entwicklung dem Kopf voraus, der noch damit beschäftigt ist den vorderen Hirnlappen fertig auszubilden. Ich glaube 2012 war das erste Jahr, indem der Kopf wieder den Anschluss gefunden, vielleicht sogar die Projektleitung übernommen hat. Das hängt auch damit zusammen, dass ich als gelernte Sozialphobikerin das komplette Internet zu meiner Therapiegruppe gemacht habe. Sehr schön geholfen hat das an meinem Geburtstag. (Eigentlich können sie hier aufhören zu lesen und einfach nochmal die Kommentare studieren, sehr viel klüger wird es in diesem Blog nicht mehr.) Überhaupt war dieses Internet, waren diese Menschen sehr gut […]

Allgemein

and a hundred wishes washed upon her shores

Ich hatte Geburtstag. And what a glorious thing that was. Wie so ein Geburtstag ohne Internet ist, weiß ich eh schon lange nicht mehr. Aber wie es sich immer noch steigert, wenn man diesem Internet das doch aus echten Menschen besteht sagt, was man sich wünscht: AMAZING. Ein Postbote, den Arm voller Amazon-Päckchen der fragt was hier los ist, eine Kommentarspalte voller kluger Dinge und Blogger, die sich gleich noch hinsetzen und die Liste erweitern. 1. Nur Butter. NIE Margarine. Der Blitz soll mich treffen, wenn doch wertester Don Alphonso. Überhaupt eine schöne Metapher für das Leben, wie ich finde. […]

Allgemein

Versuch eines Blogeintrags

Ein bisschen vorwurfsvoll guckt das WordPress-Backend mich an. Warum schreibst du momentan so gut wie nichts, was ist denn hier los? Und missmutig gucke ich zurück, zucke mit den Schultern. Nicht, weil gerade nichts passieren würde, im Gegenteil. Aber alles was passiert, was mich tangiert oder anrührt ist vergleichsweise flüchtig. Es hat zuwenig Substanz, als dass ich mich hinsetzen und länger darüber schreiben würde. Ein Tweet oder ein Facebook-Eintrag, vielleicht. Aber fast nichts kann lang genug meine Aufmerksamkeit fesseln, um auch in Worte gepackt zu würden. Nehmen sie es mir nicht übel, aber ich bin gerade mit mir selbst beschäftigt. […]

Allgemein

DU bist doch nicht introvertiert.

Ja, doch. Sorry. Nur weil ich, WENN ich unter Menschen bin, nicht zum stillen Mauerblümchen werde heißt das nicht, dass ich es bevorzuge unter Menschen zu sein. Ich habe da mal Info-Material zusammen gestellt. Lesen Sie also bitte zunächst meinen Alltime-Lieblingsartikel zu dem Thema: Do you know someone who needs hours alone every day? Who loves quiet conversations about feelings or ideas, and can give a dynamite presentation to a big audience, but seems awkward in groups and maladroit at small talk? Who has to be dragged to parties and then needs the rest of the day to recuperate? Who […]

Allgemein

Fiddle-dee-dee.

Champagner-Empfang. Aber irgendetwas regt mich auf. Sehr. Ich raffe das riesige rote Kleid zusammen und renne Treppen hinunter. Im Keller finde ich endlich eine Tür, die nur angelehnt ist. Ein schlauchartiger Lagerraum. Regale überall. Ich schmeiße die Tür hinter mir zu. Warum bin ich bloß so rasend? In einem Seitenregal steht eine kleine, häßliche Vase. Innerlich lache ich mich selbst aus, während meine unterbewusste Scarlett O’Hara das Ding gegen die Wand wirft. Es zersplittert in ca. 378 kleine Teile, die jetzt im Raum verteilt liegen. Ich lache leise. Die Wut ist fast nicht mehr da. Plötzlich höre ich wie jemand […]

Allgemein

Über die eigene Sprachlosigkeit

(Vorsicht: Selbstreflexions-Content!) Eine der Gründe warum ich blogge ist ja, dass ich hier soviel oder so wenig schreiben kann wie ich will. Ins Detail gehen oder kryptisch bleiben. Auf Nachfragen kann ich reagieren, muss aber nichts. Weil die Konfrontation nicht direkt ist. Und das ist für mich eine ideale Kommunikationsform. Völlig zurecht bekomme ich darum von Menschen die mich trotz allem mögen regelmäßig eine auf den Deckel. Schließlich greife ich nicht zum Telefon wenn ich Kummer habe oder schreibe wenigstens auf Facebook was mir den Tag vermiest hat. Denn solange ich denken kann, mache ich derlei mit mir selbst aus. […]

Allgemein

Verzupf di endlich, 2011.

Du warst a Matz. A bleede Kuah die bloß rumzwürmt und nervt. Und nix zamkriagt. Es sind die Primzahljahre, da bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher. 1997 und 2003 waren die härtesten, aber auch 1999 und 2007 hatten es in sich. 2011 schlägt die Kollegen aber locker. Hetz hetz, wart wart, verschließ und verwehr, wart wart, hetz hetz, trauer und wut , wart wart – Schwups ist das Jahr wieder rum! Zuviel Zeit damit verbracht anderen bei zu stehen. Ey, Schicksal, lass mal meine Leute in Ruhe. Wir hatten dieses Jahr Krankheiten und Todesfälle, grausame Versicherungen, Erbstreitereien und Insolvenzen. Es […]

Allgemein

Jahresendträume

Da sind Holzplanken unter meinen Füßen. Stehe ich auf einem Balkon? Und dieses seltsame, rotbraune Gewand, soll das eine Sari sein? Überhaupt ist hier alles ein wenig rotbraun, schattig. Um mich herum unbekannte, aber nicht unähnliche Menschen. Wir nesteln an Dingen herum, seufzen, Selbstversunkenheit. Alles ist ein wenig feucht, aber frisch. Vielleicht waren wir Schwimmen? Da drüben ist schließlich Wasser. Andererseits, dieses Drüben ist ganz anders. Irgendwie unter und neben uns. Sonnig, strahlend. Menschen grillen. Da sind furchtbar viele Menschen, einige kommen mir bekannt vor. Die meisten sind sehr blond und tragen luftige Klamotten in blauen oder weißen Tönen. Wie […]