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Ein Rant

Mein Problem sind und waren nie die Studiengebühren, darum könnte ich mit einer Partei leben die nicht gegen ihre Abschaffung ist, wenn diese Partei stattdessen sagen würde – hey, reformieren wir lieber die Studiumsfinanzierung mit Bafög und so – weil das den meisten zukünftigen Akademikern viel mehr Sorgen bereitet als das bisschen Gebühren. Gern auch radikal. Mein Problem ist nicht das Betreuungsgeld und ich finde Petitionen gegen Dinge die schon im Koalitionsvertrag standen affig, solange die gleichen Politiker nicht ordentlich Feuer machen weil noch 200.00 Kita-Plätze fehlen. Die können von dem bisschen Betreuungsgeld eh nicht bezahlt werden. Aber es ist […]

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Hochwürden Herr Sepp

Kurzer Nachtrag zu Allerheiligen. Weil: Irgendwas ist ja immer. Unter anderem das große Comeback des Trachtenjankers quer durch alle Generationen. Nicht, dass der wirklich weg gewesen wäre, aber es fällt halt auf. Dann: eine seltsam chaotische Friedshofs-Prozedur. Lautsprecher die nicht funktionierten und daher Weitergabe der aktuellen Sprechformel via Flüsterpost. Irgendwann kam es dann zum dritten Vater Unser, die Fürbitten und mindestens ein Musikstück fehlten völlig. Wir hätten misstrauisch sein müssen. Zu früh und zu schnell im Programm kam schließlich der Umzug des Pfarrers mit dem Weihrauch.(Der bis dato auf der anderen Seite des Friedhofs für uns kaum hörbar seine Show […]

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Alte Leute

Eigentlich sollte hier ein großer Politik-Rant stehen, aber… ach. Wir haben dann Fotos sortiert. „Das? Ach, das ist die alte Pf., die Mutter vom W.“ Der W. war das naheste am Großvater das ich jemals kennen gelernt habe. Eine viel zu gute Seele für die dramatische Donna Dora, aber ihr zutiefst ergeben. Mein Großvater (also der höchstwahrscheinliche. Donna Dora wußte, nun ja, das Leben zu genießen und war meinem Vater gegenüber sogar absichtlich kryptisch.) segnete entsprechend relativ früh das Zeitliche. Die Männer auf dieser Seite der Familie arbeiten lang und hart und sterben dann. Der Großvater F. hatte außerdem als […]

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Allerheiligen

„Ja, ja aber ihr könnt mich Allerheiligen nicht allein stehen lassen. Dann bekomme ich wieder Mitleidshandschläge. Und die Blicke erst!“ Weil die E., meine Tante ist jetzt über die 60 und achduje, alleinstehend und sie sieht zwar aus wie Ende 40 mit ihrem Kaschmirpullover und fast faltenlos (wie alle Frauen auf der Seite der Familie. Ich bete täglich dieses Gen erwischt zu haben.), aber wenn nicht meine Mutter, die R. (meine viel zu schöne Schwester) und ich Allerheiligen neben ihr stehen, am Grab meiner Großmutter und des Großvaters den ich nie kennen gelernt habe und Urgroßmüttern und Urgroßvätern die sich […]

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Wohlfühlmethadon

Ich liebe die Wissenschaft. Ernsthaft, ich bin ein großer Fan von Physik und Chemie, von Ingenieuren und Biologen. Wissenschaft erklärt die Welt und verbessert unser Leben in unfassbar vielen Bereichen. Hätte man einen Menschen der 1912 mein Alter hatte gefragt, wie es wohl in 100 Jahren aussieht – hätte dieser Mensch auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt, dass wir uns heute gern darüber beschweren, dass Dinge nicht AUF DER STELLE verfügbar sind und wir unverschämterweise einen vollen Tag auf die High Resolution BlueRay Komplettserienbox warten müssen? Eher nicht. Und lassen sie mich gar nicht erst anfangen über Dinge wie […]

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Die Rückkehr der Leserin

Als ich 5 war, hab ich mir Buchstaben zu Wörtern zusammen klamüsert. Weil die offensichtlich der Schlüssel zur Machtübernahme waren. Und Mama dauernd gelesen hat. Mit 7 wollte ich von Beruf ‚Astrid Lindgren‘ werden. Weil: eh klar. Mit 10 hatte ich die Kinder – und Jugendbuchabteilung unserer kleinen Bücherei durch. Es half dauernd in Wartezimmern sitzen zu müssen. Mein durchschnittlicher Buchverbrauch trieb anderen Leuten die Tränen in die Augen. Mit 12 wollte ich Journalistin werden. Oder Anwältin. Wegen John Grisham. Durch Isolation in der Schule und regelmäßige Krankenhausaufenthalte hatte ich als Teenager alles gelesen was Agatha Christie, Erich Kästner, Christine […]

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and a hundred wishes washed upon her shores

Ich hatte Geburtstag. And what a glorious thing that was. Wie so ein Geburtstag ohne Internet ist, weiß ich eh schon lange nicht mehr. Aber wie es sich immer noch steigert, wenn man diesem Internet das doch aus echten Menschen besteht sagt, was man sich wünscht: AMAZING. Ein Postbote, den Arm voller Amazon-Päckchen der fragt was hier los ist, eine Kommentarspalte voller kluger Dinge und Blogger, die sich gleich noch hinsetzen und die Liste erweitern. 1. Nur Butter. NIE Margarine. Der Blitz soll mich treffen, wenn doch wertester Don Alphonso. Überhaupt eine schöne Metapher für das Leben, wie ich finde. […]

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XXVII

Hallo, hier spricht das Geburtstagskind. And when I say Kind…well. Jedenfalls: Traditionsgemäß neigen gerade BloggerInnen ja zum großen Reflektionsgedöns und Nabelschaubetreiberei an solchen Tagen. Weil man aber manchmal etwas neues ausprobieren sollte, habe ich hiermit einen Wunsch: Schreibt mir etwas. Hier, in die Kommentare. Genommen werden Ratschläge (wie man seine Zwanziger übersteht), dumme Witze und was ihr sonst glaubt jemandem mitteilen zu müssen, der es jetzt 27 Jahre hier ausgehalten hat. Vielleicht hat ja hier jemand zufällig die Glücksformel oder den Sinn des Lebens rumliegen. Wäre schon praktisch. Jedenfalls: Es würde mich sehr, sehr freuen. [Amy wäre vor zwei Tagen […]

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Versuch eines Blogeintrags

Ein bisschen vorwurfsvoll guckt das WordPress-Backend mich an. Warum schreibst du momentan so gut wie nichts, was ist denn hier los? Und missmutig gucke ich zurück, zucke mit den Schultern. Nicht, weil gerade nichts passieren würde, im Gegenteil. Aber alles was passiert, was mich tangiert oder anrührt ist vergleichsweise flüchtig. Es hat zuwenig Substanz, als dass ich mich hinsetzen und länger darüber schreiben würde. Ein Tweet oder ein Facebook-Eintrag, vielleicht. Aber fast nichts kann lang genug meine Aufmerksamkeit fesseln, um auch in Worte gepackt zu würden. Nehmen sie es mir nicht übel, aber ich bin gerade mit mir selbst beschäftigt. […]

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stone cold stories

Heute fand ich mich plötzlich auf einem Friedhof wieder. In der kleinen Stadt am Inn. Einer dieser alten aber gepflegten Friedhöfe. Man kennt sich, verbindet mit den Namen auf den Grabsteinen Anekdoten. Friedhöfe sind immer stumme Zeuge von Geschichten. Und auf ihre Weise erzählen sie die Geschichten weiter. So stehe ich da, im Jahr 2012. Vor Namen und Leben die zum Teil vor 150 Jahren begannen. Familien, Verluste, Tragödien. Generationen davon. Die Mutter, geboren 1915. Der Vater, prakt. Med. , geboren 1911. 1936 kam ihr Sohn zur Welt. Herangezogen während des Krieges also. Wahrscheinlich kam er in einen der Jahrgänge […]