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KW Fünfzehn

Fast vergessen zu bloggen. Naja, zwischendurch dran gedacht und dann nicht sofort getan und...Sie kennen das.

Trotzig: Nach tagelangen Schneewehen die Balkonbank aufgebaut. Langt jetzt auch. Den Tomatenpflänzchen gut zugeredet.

Muffig: I mog nimma. Es langt. Alles. Ganz generell.

Entertainment: Nein, auch du erheiterst mich nicht mehr CSU. Grün grün grün, sind alle meine Kleider und überhaupt sind Männer für solche Jobs ungeeignet.

Don't talk to me about Football.

Wie soll ein Mensch so aufhören zu viele Kekse zu essen, I ask you?

Mutter, Schwester und Lieblingstante erstgeimpft. Wir träumen vom Trip gen Süden.

Selbst die 90er-Playlist hilft nur vorübergehend. Ich schmolle jetzt, bis hier irgendwas besser wird.

https://www.youtube.com/watch?v=3V726_HShyY
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KW Vierzehn 2021

Gut, sehr sehr gut: Selber geimpft worden, von ganz vielen Terminen und erfolgreichen Impfungen gehört. Jeder Stich ein Lichtblick. Das Impfzentrum natürlich eine Volksfesthalle, because Bavaria gonna Bavaria. Völlig ungewohnt: Lauter Menschen die für eine medizinische Prozedur da sind und alle, aber auch alle haben blendende Laune.

Okay: Nach der Impfung das müdeste Wochenende seit, puh, einer Weile gehabt. Was eine Ansage ist, in diesen Pandemiezeiten. Der Arm zieh ein bisschen am Tag danach, aber abgesehen davon, dass ich mich vor der Rudermaschine drücke, nix wildes. Das mit dem Alkoholverzicht...nun. Unter der Woche klappt das normalerweise eh, bis nächstes Wochenende dürften es ja dann schon mal ein Batzen Antikörper sein.

Auch nett: Steuerrückzahlung in neue Möbel investiert. Auch endlich begonnen diese Bücherregalproblematik wirklich anständig und optisch ansprechend zu lösen. Eine neue Bank für den Balkon, eine Erweiterung für die Hausbar und mintfarbene Wandboards für die Küche. Seltsames Gefühl von angekommen im Erwachsensein. Aber dazu auch die Erkenntnis, dass mein Leben immer anders sein wird. Ein bisschen langsamer, ein bisschen einsamer, darum ein wenig trauriger. Moment, das passt nicht mehr zum Oberpunkt.

Nicht so nett: Ich. Also so vom Grundton her. Wenn ich es jetzt merke, heißt es auch, dass es schon länger in die Richtung geht, ich ein bisschen gereizter und grober werde. Das heißt auch, dass es innen drin dunkler ist als es sein sollte. Jetzt gilt es herauszufinden ob es die, you know, aktuelle Gesamtsituation ist oder es gerade nicht so klug ist mich mit bestimmten Dingen zu befassen. Vielleicht geht auch die Energie zum Masking aus. Apropos.

Dark nostalgia: Sich mit der eigenen Diagnose befassen ist ein zweischneidiges Schwert. So gut es ist sich erkannt zu wissen und als Teil einer wie auch immer gearteten Community zu fühlen, so hell leuchtet auch einmal mehr der Kontrast zur neurotypischen Welt. Es erklärt dann auch all die Ereignisse im eigenen Leben wo man an anderen Menschen gescheitert ist. Und man fängt wieder an alte, nicht mehr einholbare Momente zu analysieren.

Unsicher: Nicht zuletzt durch die Impfung kommt das danach wieder näher. Was gut ist. Aber auch ein wenig...unklar. Ob ich das noch kann, so in der Normalwelt existieren? Ob ich das noch will? Andererseits: Noch nie so sehr Sehnsucht nach einem großen, wilden Sommer gehabt. Warme Nächte und große Träume, lang verborgene Pläne und endlich gesagte Wahrheiten. Die Therapeutin sagt, ich hätte gar nicht wirklich niedrigere Phobie-Level als andere auf dem Spektrum, ich hab mir nur eine putzige Copying-Strategie zugelegt, die auf Konfrontation basiert. Augen zu und durch und wo ich nicht durch kann, werd ich dafür doppelt und dreifach unsicher. I think I'm adorable.

https://www.youtube.com/watch?v=azsIVY1VrWg
I've got bluster enough
For the sails of a clipper
And the truth never frays a good yarn
But it struck me to say while so far away
You're with me today
You are here are in my head
In my heart
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KW Dreizehn 2021

Gut: Wärme, Licht, Impftermine. Für mich, für Mama, ein Gefühl von Horizont. Auch gut: Beim Minimal-Ostern so viel Rosé trinken, dass es fast so lustig ist, als ob man vollzählig wäre.

Schlecht: Politik, Politiker, die Pandemie-Einschläge kommen auch immer näher, Menschen verlieren Verstand und Gesundheit, alles geht an die Substanz. Ich ernähre mich nicht gut, bewege mich zu wenig, es endet natürlich im Körperhass. Die zwei freien Tage nach Ostern vielleicht auch hier zum Reset nutzen, zum Zuhören innen drin. Wenn der Appetit nur noch nach weich und süß verlangt, stimmt was nicht (Ich bin nicht niedlich genug für ein Cookie-Monster). Ich glaube das ist die Einsamkeit, besonders die, die Corona-Unabhängig Teile meines Lebens beherrscht. (Siehe nächster Absatz.)

Schwierig: Immer noch im Thema von letzter Woche hängen. Nochmal darüber lesen, wie my people hier gelandet sind, mal wieder hadern, mich doch der Community anzunähern. Das Feedback auf den Eintrag der letzten Woche war... interessant. Zweieinhalb Jahre nach der Diagnose und immer noch hab ich das Gefühl mich dem Kern der Sache erst anzunähern. Paradoxerweise mit der Angst "falsch" neurodivers zu sein. Ich gucke TED-Talks und lese Statistiken. Autisten begehen öfter Suizid, sind fast nie verheiratet, die Erfolgsgeschichten werden zwar mehr, aber neurodiverse Inklusion ist ein so breites Feld, wir stehen noch am Anfang.

Nervig: Außerdem müsste ich jetzt wirklich dringend mit der Lernerei für die Zertifizierung anfangen, also eigentlich ist das schon überfällig. 100 Stunden bis zur Prüfung, sagt das Framework. Bis Juli ungefähr. Gut, zur Prüfung anmelden sollte ich mich vielleicht auch. Andererseits, meine Wochenenden werden nicht plötzlich voll gebucht sein, ich krieg die Stunden schon unter. (Da muss das autistische Hirn mit seinen Fokussierungs-Optionen auch mal herhalten.)

Optimistisch: Während es vor dem Fenster schneit und heute Nacht wieder unter die 0 Grad geht, habe ich eine neue Balkonbank bestellt und Weißwein gekauft. Die Tomatenpflänzchen spitzen aus der Erde. Wehe dir 2021, Pandemie hin, Klimakatastrophe her, mach Sommer oder es setzt was.

https://www.youtube.com/watch?v=64RyzY08ixk
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