Utopia : das Bildungssystem (Teil 1)

Die Revolution damals, das war auch in Utopia nicht ganz einfach. Aber es haben sich alle geeinigt und so gibt es heute ein Bildungssystem, das den Namen auch verdient.

Die ersten Jahre, ist das in Utopia ganz klar. 5 Jahre sind alle Kinder gemeinsam in der Grundschule. Da wird erstmal gemeinsam gefrühstückt und dann entspannt Unterricht gemacht, eine Einheit dauert auch eine ganze Stunde. Mit den Schuluniformen haben sich alle längst arrangiert. Keiner muss morgens lange überlegen, keiner muss über Marken lästern und bei Ausflügen sind sie so auch wieder einfacher einzusammeln.

Für die, die Schwierigkeiten irgendwo haben, gibt es in jeder Klasse einen zweiten Lehrer, der erstmal während der Stunde hilft. Und wenn die Schwierigkeiten größer sind, also z.B. weil das Kind erst eingewandert ist und noch nicht so gut deutsch spricht, oder es mit Zahlen so gar nicht hat, gibt es an 3 Nachmittagen Extrastunden, wo in kleinen Gruppen daran gearbeitet wird. Damit die Kinder nicht immer die gleichen Lehrer haben, sind die Extrastunden gleichzeitig das Trainingsgelände für die Lehramtsstudenten. Wer es hier schon nicht auf die Reihe bekommt, sollte sich einen anderen Job suchen. Weil Lehrer, das dürfen in Utopia nur die werden, die es wirklich wollen. Ist ja nicht so, dass es einen Beamtenstatus gäbe, oh nein.

Schule muss rocken
Schule muss rocken

Und egal wo in Utopia das Kind zur Schule geht, nach diesen 5 Jahren sollte es Lesen, Schreiben und Rechnen können, und schon ein bisschen was über Naturwissenschaften wissen. Hier soll niemand überfordert werden, schließlich sollen alle nach 5 Jahren auf dem gleichen Stand sein. Außerdem gibt es Schwerpunkte wie den Umgang miteinander und Medienerziehung. Wie funktioniert eigentlich Geld? Und was stelle ich mit einem Computer alles an? Dafür hat man natürlich die Lehrpläne ordentlich entrümpelt in Utopia. Und die Lehrer mussten sich umstellen, puh, das war nicht einfach die von ihren Heimat – und Sachkundebüchern zu trennen.

Und den Eltern zu erklären, warum es neben den ganzen Dingen die ihre Zöglinge schon lernen, nicht noch Chinesisch oder wenigstens Englisch geben konnte, sondern Sport und Musikangebote wichtig sind, war auch manchmal überraschend anstrengend. Schließlich dachten viele, dass Chinesisch bald wichtiger ist als die Grundrechenarten. Ja, die Revolution war hart.

Wenn die ersten dann während der 4ten und 5ten Klasse in die Pupertät kommen, kommen die Psychologen zum Einsatz. Die kümmern sich um Nachwuchsganganführer und Lästermädels. Die Psychologen entscheiden auch am Ende mit, wohin das Kind als nächstes geht.

Nach 5 Jahren Grundschule wird dann für jedes Einzele Kind eine wirkliche Analyse gemacht. Was kann das Kind gut? Wo liegen Probleme? Braucht es Extrabetreuung? Da mussten sich auch die Eltern umstellen, das war ein großer Kampf. Nein, das Kind kann nicht nur im Sozialen stark sein, es soll doch Banker werden! Schließlich hatten alle noch das alte, dreigliedrige Schulsystem im Kopf und das Kind braucht doch un-be-dingt Abitur.

Kann es ja haben ,aber warum sollte es in den Jahren dazwischen nicht das eigene Talent fördern?
Weil, und das war die eigentliche Revolution: es gibt in Utopia immernoch ein selektives Schulsystem, aber es wird nicht mehr nach gut oder schlecht selektiert, sondern nach Begabung. Und so haben sich die Neigungszweige entwickelt. Für Sprache, Mathematik, Handwerk, Kunst oder Soziales.

Und wie am Ende alle noch die Möglichkeit haben, den passenden Abschluß zu machen, den Zweig zu wechseln, warum 16jährige Rabauken notfalls Pause machen können und wie man in Utopia dafür die alten Ressourcen genutzt hat – in Teil 2.

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