Im letzten Satz zum Jahr 2022 darauf hingewiesen, wie niedrig die Latte liegt. Tja, nun.
Gesundheit. Gesundheit. Gesundheit. Die eigene, die von den anderen. Haken hinter den Virus machen, zefix. Auf Nachrichten nach anderer Leute Operationen warten. Böse Vorahnungen von Diagnosen, die sich bewahrheiten. Wütend darauf sein, wie nachlässig die wichtigen Menschen manchmal mit sich selbst umgehen. Froh über Medizin, Fortschritt, engagierte Menschen im System. Noch mehr Wut auf die, die es kaputt gehen lassen.
Erstmals so einer Nicht-Internet Person gegenüber als NeuroDivers geoutet. Hm, naja. Ich glaube ich setze manchmal zu viel voraus, ich brauche da so einen kleinen Guide.
Heimchen am Herd, oder so. In manchen Momenten doch der Gedanke, dass ein großes Haus und einfach nur vor mich hin kochen und lesen schon auch lebensfüllend sein könnte. Aber auch wissend, dass das nur ein Zeichen von „zu viel alles“ ist, weil eigentlich ist da der Drang nach mehr. (Oder ich bin halt einfach 15% Nonna und das bricht manchmal durch.)
Taylor Swift. Auch, um mal wieder dem Irrsinn vom großen, vereinten, hysterischen Fan-Dasein zu frönen. Gemeinsam hyperventilieren und so. Außerdem: „Draw a cat eye sharp enough to kill a man„? WE STAN.
Stabilität, irgendwie? Die Feststellung, dass seit der Autismus-Diagnose sich die Depression, naja, nicht in Luft aufgelöst hat, aber keine tragende Rolle mehr spielt? Weil Kontext da ist, Erklärung. Ein Wandel, der sogar anderen auffällt. Ein in sich ruhen, mit dem man nachsichtig auf andere schauen kann, das ganz neue Räume aufmacht. Noch nicht Vergebung, aber sowas wie wohlmeinende Apathie.
ADELE. Allein schon, weil sie darüber redet Musik für Erwachsene zu machen, ohne TikTok, ohne Viral Gedöns. She just drinks wine.
Neues Positionieren auf dem Markt. Forever alone, aber schon absichtlich. Für immer kalte Füße müssen eigentlich nicht sein, aber die Feststellung: Männer und die klaren Verhältnisse in lockeren Verbindungen, damit tun die Jungs sich schwer.
Yellojackets. Bildet Banden, aber hallo. Das ist das eine Stück fiktionale Erzählung, über die ich hier nochmal ausholen muss. Da ist soviel über das Großwerden von jungen Mädchen, über Cliquen und Dynamik, über Erwartungen und wie Leben verlaufen aber vor allem auch über die Auswirkungen von Trauma. Plus die Musik. Okay, und die Sache mit dem Kannibalismus, aber das muss unter uns bleiben.
Ideen, langsam als kleine Pflänzchen aus dem Boden kriechend. Aber nicht mehr angsteinflössend a la „ich kann das nicht“, sondern „ich muss mir Zeit dafür nehmen“. Muss vielleicht auch andere befragen. Aber da ist ein Kribbeln, ein „jetzt ist der Moment gekommen.“ Vorfreude.
The Social Network of it all. Alles ist fließend, für immer im Wandel, aber wehe es nimmt uns einer die Spielzeuge. Oder macht sie zumindest unsicher. Vielleicht fehlt am Ende die Energie für den Neuaufbau, darum funktionieren neue Dinge immer nur mit den jungen Menschen. Ich will noch keinen Nachruf auf Twitter schreiben, aber dieses Mal fühlt sich die Verschiebung anders an und es hat etwas symptomatisches, dass wir uns kaum 20 Jahre nachdem das Internet wilder Westen war, mit Foren, Chats und Geocities, wir jetzt nur noch die Auswahl zwischen den Spielplätzen von Milliardären haben, mit deren Regeln und kaum noch Möglichkeiten zum selbst gestalten.
Köperdinge. Sport ist ein fast schon normaler Teil meines Alltags geworden. Noch nicht als 100% Routine, aber buchstäblicher Bewegungsdrang, ja. Sich spüren ist gut. So wenig mir die eigene Form gehorcht, so gut ist es zu merken, dass man beeinflussen kann wozu ein Körper in der Lage ist. Mehr Hanteln!
Tinderdinge. Oder besser gesagt: Nein.
Ambition. Gespräche über Karrieren und berufliches Umfeld, netzwerken und auch mal ein bisschen Rat geben. Nach 10 Jahren beruflicher Laufbahn mit allen möglichen Varianten von Niederlagen und Chaos geht das schon mal. Vor allem auch: den Rücken stärken, damit andere fordern können oder eine neue Richtung einschlagen. (So viele hübsch frisierte Lebensläufe!). Sich selbst so etwas wie Expertise, ein Profil aufgebaut haben, eines mit Wert.
Überhaupt: Money money money. Das Mittelstands-Kind, das weiß wie ein richtig leeres Konto aussieht, lernt ein bisschen, wie die andere Seite funktioniert. Meilenweitweg von Vermögen oder so, aber halt dieser gar nicht mehr so selbstverständliche Bereich, wo man sich nicht wegen allem Sorgen machen muss.
Wieder die Lektion: Wer nicht mehr mit mir spricht, teilt mir damit nichts mit, sondern lässt mich nur allein. Da kannst du Leuten noch so oft erklären, wer du bist, sie denken, du sollst funktionieren wie alle anderen.
FLORENCE. Keine Worte, nur Mitsingen, mitfühlen, darin aufgehen.
Team Reiskocher. (Insider). Und Kaffee-Peeling. Skincare, Flauschsocken, Sammelbände, schöne Gin-Flaschen. Krimskrams einerseits, Helfer beim Wohlfühlen, Verbindungen zu anderen Menschen andererseits. Dinge sind nicht böse, nur unsere Motive manchmal.
Endgültig die mittlere Generation sein. Die Alten regeln nicht mehr alles, sind nicht der Rückhalt, sondern müssen jetzt umsorgt werden. Das ist okay, sie waren lange genug fleißig. Gut, dass sie noch da sind. Das lernt man spätestens auf den Beerdigungen der anderen.
Am See liegen, lesen. Wellness, Frühstücks-Dates, Konzertkarten, mitgenommen werden in die Luxus-Bar, gleich die nächsten Pläne machen, gutes Essen, tolle Drinks, Lachen bis alles schmerzt, gesehen werden und genug sein.
Naja, fast so hatte ich mir das vorgestellt. Beiläufig alles auf links drehen. Den Job, die Ambitionen. Job einfach Job sein lassen, Blick darüber…