whatever, nevermind

Hallo Grippewelle, nimm dir den restlichen Ingwertee, mach’s dir gemütlich, ich hab grad gar keine Zeit für dich. Sie ignoriert das natürlich.
Gut, nutze ich dich halt als Echokammer, wenn ich schon wieder zwangsgebremst werde.

Wo ich doch grade zu nächsten Schritten ansetze. Naja, so ein bisschen. Diese seltsamen Menschen im Internet, die mir ein offenes Ohr bzw. eine offene Mailbox angeboten haben? Das werden sie zwar bereuen, aber ich nehme das jetzt mal. Du weißt ja wie das ist, wenn ich anfange auszuholen. Die armen Empfänger. Besonders in einem Fall. (Manchmal verschleudere ich Worte über Dinge als hätten sie keinen Wert. Das tut mir dann ein bisschen leid.)

Aber: es könnte halt auch was nützen. Da fiel der Begriff ‚Kommunikationsdesaster‘ zu einer Sache (Gott segne all die klugen und geduldigen Menschen, die sich mit mir rumschlagen) und irgendwie springen da grade ein paar Rädchen an. Weil wie zur Hölle macht man jemandem den Alarmlevel klar, wenn die Person einen auch nur als halbwegs beisamen kennt? Das ist, stelle ich fest, ein wiederkehrendes Muster.
Selbst sogenannten Profis, deren gottverdammter Job es war sicherzustellen, dass es mir gut geht, hielten mich für stabiler als ich war. Hab ich etwas matronenahaftes an mir? Also, ist es die Physis? Darf man ab Kleidergröße 42 nicht mehr innerlich fragil sein? Oder ich rede zuviel und die Worte, die ich nutze um zu kommunizieren, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist, verpuffen als, naja, Statusmeldung.
Ich musste immer erst Bettwäsche zerschneiden, Geschirr werfen oder das Tomatenmesser ansetzen (mit Links. What the hell was I thinking?). Nachweisbar, offensichtlich irrsinnig sein. Plötzlich kommt Bewegung in die Sache.

Dabei will ich das gar nicht. Die Frage ist, bin ich nicht nachdrücklich genug oder stimmt meine Theorie, dass es für Menschen einfacher ist zu reagieren, wenn Dinge ein bisschen unausweichlich sind? Die Blogeinträge, die Twitter-Threads, die direkten Emails, das sind nur Worte. Manchmal sogar derart abstrakt formuliert, dass man im Nachhinein jederzeit glaubwürdig sagen kann, dass man das nicht richtig verstanden hat.

Wer weiß, wie oft ich selbst solche Dinge schon übersehen habe, übersehen wollte. Ganz zu schweigen von Menschen, die zu dieser Sorte Dämonen selbst keinen Zugang haben.
Es sollte einen Code geben, ein Geheimzeichen. Etwas, das man überall anhängen kann und jemand weiß, dass die Lage verdammt nochmal ernst ist. Wenn man dann immer noch ignoriert wird, weiß man wenigstens woran man ist.

Einer von diesen wundervollen Twittermenschen hatte letztes Mal gefragt, ob man irgendjemanden anstupsen oder treten sollte und was war ich kurz davor zu sagen: Da, hier, genau dort müsste man mal mit der Stecknadel in die akut zu sonnige Bubble pieksen und stören. Aber noch befinden wir uns auf der High Road. Noch versende ich nicht Schrödingers Einladung, weil man will ja nicht diese Sorte Irre sein. Ich will nicht bitter sein, ich hab es so satt.

Kann ich nicht zu irgendeinem anderen Thema obsessiv sein? Bitte?

Wie diese ganzen Blogeinträge, die seit Wochen unlesbar sind und vom Muster her immer wieder gleich, weil ich nicht aufhöre mir dieselben Fragen zu stellen und an Türen zu kratzen, die nun mal zu sind.

Das schlimmste ist das eigene Dasein als hängende Platte.

Ich wollte diese Fußballweltmeisterschaft in Russland wirklich an mir vorbeiziehen lassen, aber meine Güte, das könnte die Ablenkung sein, die ich brauche. Außerdem brauche ich eine Party-Playlist.

Irgendwelche Vorschläge?

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