das hier legt mir schon eine Weile auf der Seele und ich wünsche ich hätte mehr Vokabeln, um differenzierter ausdrücken zu können was ich sagen will. Aber die habe ich nicht und jetzt muss es raus. Wer sich davon kritisiert oder beleidigt fühlt: Willkommen im Club. Radikal ist cool, aber cool war ich noch nie. Disclaimer: Ich bekomme all die Shitstorms und Aufreger kaum noch mit, ich verstehe die Feindbilder nicht und diese dauernde Vereinnahmung bei der Feminismus die Glocke für Antirassismus und LGBT-Themen ist, nun, das sollen andere beurteilen. Das Netz hat mich zur Feministin gemacht. Das Netz treibt […]
Bavaria, der Boandlkramer und die Bloggerei
Ich mag den November. In all seiner Düsternis und der fiesen Feuchtigkeit, die in Schuhe, Haare und Glieder wandert. Dafür wurde schließlich Tee erfunden. Und Schnaps. Aber ich greife vor. Jedenfalls, Regen, Wind, Kälte – also all die ungemütlichen Faktoren, die man sich so vorstellen kann. Ich mag das. Es ist nämlich das perfekte weiße Rauschen im Hintergrund. Um zu… kontemplentieren, as they say. Während es an Sonnentagen oftmals seltsam anmutet, wenn man einfach nur dasitzt, reflektiert, den inneren Lästereien freien Lauf lässt, kann man das im November, bei Kerzenlicht, relativ unbehelligt (haha) tun. Gerade wenn man, wie ich, manchmal […]
Innerer Dialog
Ich könnte ja über Dings schreiben, wo doch grade neulich – wobei, das liest dann der duweißtschon und am Ende sagt der wieder was. Ich wollte schon lange mal zum diesem kontroversen Thema bloggen, meine Haltung erklären – aber dann springt da nur wieder Twitterer obermööp drauf an und die Zeit hab ich auch nicht. Hey, mir ist doch grade lustige Anekdote Tidelü passiert – ach komm, das finden wirklich nur Insider lustig. Wissen doch alle, wie tollpatschig du bist. Dann wäre da noch diese aktuelle Sache, rund um die Person ramtamtam und da könnte man mal was differenziertes zu […]
Zynismuslevel: Pending
Am meisten erschrocken hab ich mich, als der (vermutlich) heimatlose Mann beim Warten auf den Zug die traurige Geschichte von einer jungen Mutter aus der Gegend erzählte. Sie war den schlagkräftigen Ehemann gerade losgeworden und ist nach Indien gegangen. Davon kam sie schwanger wieder, das war dann Kind Nummer vier. Jedenfalls hat ihr irgendetwas mehr zugesetzt, als es irgendwer geahnt hat, weil sie sich vor kurzem durch Erhängen das Leben nahm. Die Geschichte ist traurig und voller schlimmer Details und Nebenschauplätze. Auch die erzählt er mir, um kurz vor Acht bei strömendem Regen. Die Geschichte passt gerade so in die […]
20 Sachen über mich
Kaum passt man einmal nicht auf, wird einem ein Stöckchen an den Kopf geworfen. Ja gut, dann. Ich mag keine Gurken. Wirklich nicht. Weder kleine saure noch die großen und ich schmecke sie auch aus allem heraus. Bäh. Ich hatte noch nie Liebeskummer. Klingt komisch, is aber so. Was natürlich auch mit meiner Beziehungsunfähigkeit zusammen hängt. Aber was soll ich machen, es langt ja oft gerade so zum verlieben, kaum zum beinander sein geschweige denn zum dramatischen Trennen. Trotzdem ist mein innerer Monolog unfassbar kitschig. Es ist absurd und gern dramatisch. Da können herzgebrochene Serien-Ärztinnen einpacken. Alle. Dazu passt, dass […]
Angie ain’t yo mama
Hach ja. Zunächst wollte ich den Fragen nachgeben und was dazu schreiben man wie man Feministin sein kann, ohne die CDU schlichtweg zu hassen. Aber dann haben einige kluge Leute schon was dazu geschrieben und jetzt schreib ich den Eintrag, den ich schon seit einem Jahr schreiben will.* (viermal schreiben in einem Absatz. Diverse frühere Deutschlehrer schütteln den Kopf.) Warum ich einen leichten Würgereiz bekomme, jedesmal wenn eigentlich gar nicht so dumme Menschen unsere Kanzlerin „Mutti“ nennen. Oder Journalisten. Oder die eigene Partei. (Unfassbar, was für Schwachmaten da bei der JU sitzen.) Mutti ist dabei nicht nur eine antifeministische Bezeichnung, […]
Vielstimmig
Als die Briefwahlunterlagen vor mir liegen, fallen mir die ganzen klugen Blogeinträge der letzten Wochen ein. Über Überwachung und Freiheit, über Dinge die sich ändern müssen und Gedankenspiele übers Protestwählen. Erstmal die Kreuzchen bei den Volksentscheiden machen. Ich sitze mit meiner Schwester zusammen am Küchentisch und wir googeln die Bezirkswahlkandidaten. Syrien und die NSA sind weit weg. Die B15, der Bahnübergang Reitmehring und die südostoberbayerischen Immobilienpreise sind direkt vor der Tür. Wir tendieren zu Heilerziehungspflegern, Biobauern und Krankenschwestern. Die Architektin der freien Wähler hat zwar ein bemerkenswert klares Profil, sitzt aber schon jetzt in derart vielen Gremien, dass man sich […]
Keep looking up*
(*diese Catchphrase gehört dem Astrophysiker Neil DeGrasse Tyson. Verzeihung, Dr. Tyson.) Es soll ja Leute geben, die nicht gern und voller Neugier in den Himmel schauen. Denen jede Faszination für die Atmosphäre um uns herum fehlt. Finden Sie das auch so unvorstellbar? Weil, ist Ihnen beispielsweise klar wo wir aufhören und wo das Universum anfängt? Oder was anfängt wo das Sonnensystem aufhört? Nein? Mir auch nicht. In letzter Zeit kommt es vor, dass ich unter einem langsam dunkler werdenden Sternenhimmel nach Hause gehe und mich fast verlaufe, weil ich nach oben statt geradeaus schaue. Es ist wie eine alte Liebe, […]
Start-up
Heute Nacht im Traum sensationelle Geschäftsidee gehabt. Möglicherweise. Das Equvivalent zu Bordellen für Frauen sind nämlich keine männlichen Prostituierten – also nicht ganz. Es sollte schicke Salons mit angenehm duftenden Räumen geben, in denen breitschultrige, tiefenentspannte Kerle (ebenfalls gut duftend) mit sonorer Stimme sitzen an die man sich einfach nur anlehnen kann. Und an besonders schlechten Tagen legt so ein Kerl den schweren Arm um einen und sagt, dass alles wieder gut wird. Dass man schön ist und klug und die Welt es einfach nicht begreift. Es gäbe guten Rotwein und Sinatra singt und wer es exklusiv mag, holt sich […]
gone swimming
Ich bin der Überzeugung, dass mein Inneres aus einer Stimmgabel, einem Metronom sowie einem Aerometer besteht und ich nur halbwegs erträglich bin, wenn alle drei korrespondierend-ausgeglichene Werte messen. Diese Woche schlugen die drei abwechselnd in die falsche Richtung aus und ich brachte es neben Schlafen und Arbeiten nur auf Heulen und Trinken. Allein: So viel passiert in meinem Leben nicht, dass es Stoff für derart dramatische Gefühlsausbrüche gibt. Woher kommt das also? Ich weiß es nicht und das Problem ist, sobald die Werte wieder stimmen, interessiert mich die Frage auch nicht mehr besonders. Natürlich, zu viel zu tun, zu wenig […]