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auf dem Platz ist neben dem Platz

Seit Tagen, ja fast Wochen, Gedanken machen. Notizen sammeln. Selbst die schon vorsichtig.

Nachdenken über Identität und Herkunft, Symbolik, Sprache und was denn nun Stolz ist. Angst, bei jedem Wort falsch verstanden zu werden. Angst, die Gedanken nieder zu schreiben.

Das Herz pocht auf Differenzierung, hat eine schlimme Allergie gegen Leute, die wissen was exakt richtig und was exakt falsch ist und dass kein Dazwischen existiert. Dass Stolz ein Gefühl ist, nuancenreich und subjektiv. Dass Assoziation mit einem Land und seinen (sportlichen) Vertretern keine Gesinnung sein muss, weil es etwas mit Unterstützung und guten Wünschen zu tun hat. Mit Freude.

Der Kopf sieht das anders und warnt vor denen, die sich berufen fühlen, um es besser zu wissen. Die absolut überzeugt sind von richtig und falsch und eben nichts dazwischen und sich deswegen auf die Schulter klopfen.

Also nichts sagen. Nur wankelmütig denken.
Wie ungut es sich anfühlt, wenn „Hipster“ eben nicht mehr nur ironisch sondern radikal in ihrer Nicht-Assoziation sind. Und wie lächerlich, weil genau diese Gruppe krampfhaft Vergangenheit sammelt. Alte Dinge, nicht alle Werte, Nostalgie ohne Ballast. Ökologisch statt verwurzelt. Auch eine Form der Überwindung von Grenzen.

Wie gern man hört, dass jemand anderes auf einen stolz ist, auch wenn derjenige nichts messbares geleistet hat. Weil es eine Reflexion der eigenen Leistung ist und man am ende doch fast nichts wirklich alleine erreicht.

Über Geschichte als Kontext und Warnung aber eben nicht gemachte Erfahrung. Weil die Erfahrung ein Leben ohne Krieg, Hunger und mit Zugang zu Bildung ist. Fragen, ob es okay ist, dankbar für und darum auch irgendwie verbunden zu dieser Heimat zu sein. Die Vergangenheit im Hinterkopf und den Weg zum Status Quo als erreichte Leistung eben dieser Heimat. Es fängt an sehr kompliziert zu werden.

Im Kopf dauernd Begriffe wegkürzen. Nation, böse. Republik, böse. Stolz, böse. Aber eigentlich nur hässlich. Ein druckvolles St, das sich verliert weil es vom hohlen o und kehligen l nach hinten gedrückt wird, bis wir es nach vorne würgen, um mit z abzuschließen. Wirklich, keine Glanzleistung der deutschen Sprache. Vielleicht ein Teil des Problems. Vielleicht sehen wir es so binär, weil das Wort so hart, so kantig ist.

Gemeinschaft, gut. Vielfältige und absichtliche Verbindung. Kann, darf es da Schnittmengen geben? Wie individuell darf ich Heimat, Stolz und Gemeinschaft definieren bevor ich mir Ärger einhandle? Darf ich am Ende dieser unsortierten Gedanken wirklich auf „Veröffentlichen“ klicken?

Können wir diese Begriffe diskutieren oder öffnet eine Diskussion Raum für falsche Überzeugungen? Oder überlassen wir womöglich kampflos geladene Begriffe der anderen Seite, weil sie uns nicht mehr zusagen? So,wie wir die Symbole nur in Maßen ertragen. Zu viele Fahnen, zu viel Gebrüll, zu viel „wir“.

Vorsichtig über die Grenze schauen und vergleichen – machen die es besser, sind die unverkrampfter oder schlimmer? Sehe ich die Symbole der anderen in meiner Umgebung automatisch positiver, weil ich mich nicht mehr traue meine eigenen okay zu finden? Auch wenn ich weiß, dass die französische, amerikanische oder holländische Fahne in der Straße genauso gemeint sind wie die deutsche.

Die Notizen verwerfen, aber das Denken nicht aufhören. Am Ende eben nicht lang und breit und sortiert einen Gedanken niederschreiben, sondern vorsichtige Fragen formulieren. Angst, blöd.

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