So, die Premieren die ich sehen wollte(siehe hier, Life, Journeyman, Pushing Daisies und Dirty sexy money) sind durch und die neue Seriendroge meiner Wahl heißt….*trommelwirbel*:
Eine Serie wie ein Rausch. Dekadent, üppig, bissig, brillant besetzt. Wenn Tempo und Dichte des Piloten gehalten werden verspricht diese neue Serie höchstes Suchtpotential.
Worum geht ´s ? (Ich kann die Spoilerfreiheit nicht versprechen, also lesen auf eigene Gefahr!)
Nachdem der Vater von Nick George (Peter Krause, der vom Lebemann unter den Beerdigungskaufleuten hier zum gutmenschelnden Anwalt mutiert) stirbt ist dessen Stelle als Familenanwalt der Familie Darling vakant. Nick, der seine Zeit gerne der Familie und Fällen wo es um Gerechtigkeit und nicht um Geld geht widmet, wuchs ohne seine Mutter auf die sich hinter den Darlings als zweite Geige im Leben ihres Mannes sah. Und die Darlings sind nicht irgendwer. Diese Darlings sind ein Householdname und alle samt so Reich, dass Regeln eher was für die anderen sind und der bisherige Familienanwalt ein Man für alle Fälle 24/7.
Zwar schwört sich Nick zunächst auf gar keinen Fall in die Fussstapfen seines, in seinem Kleinflugzeug umgekommenen Vaters, zu treten, doch das Angebot das ihm das Oberhaupt Tripp Darling (Donald Sutherland everybody, donald freaking sutherland!!) macht ist einfach zu gut. Das liegt unter anderem daran, dass Nick mit der verrückten Darling-Horde mehr oder weniger aufgewachsen ist und das Ehepaaar Darling in ihm den Sohn sieht den es eigentlich hätte haben wollen.
Was Tripp und Letitia Darling (Jill Clayburgh, wieder neige ich meinen Kopf vor der perfekten Wahl, Nip/Tuck anyone?) stattdessen haben, sind, man kann es nicht anders sagen, missratene Gören.
Da wäre zunächst der älteste Sohn Patrick Darling (William Baldwin – wer bei den Baldwins den überblick verloren hat, macht nix, sie sehen mittlerweile wirklich alle gleich aus, inklusive Frisur. ) der es auf den ersten Blick geschafft hat: schließlich ist er auf dem Sprung zum US – Senator. Doch natürlich hat er eine Schwäche. Diese Schwäche entpuppt sich angenehmerweise nicht als Püppchen Geliebte, bzw. eigentlich schon. Nur , hat die Dame sehr spezielle Vorzüge. Als Patrick Hilfe bei der Trennung von seiner Freundin braucht erfährt Nick wie groß die Darlings den Leistungskatalog ihres Anwalts gestalten.
Dann wäre da Brian Darling. Pastor Brian Darling um genau zu sein. (Glenn Fitzgerald, der aussieht wie Kardinal Richelieu persönlich) Sein Verhältnis zu Nick ist recht einfach zu beschreiben: Hass. Brian war bereits auf George sen. nicht gut zu sprechen und empfindet jetzt auch Nick als blutsaugenden Halsabschneider der gerade gut genug ist um seinen unehelichen Sohn auf die Eliteschule der Wahl zu schicken.
Kommen wir zu Karen Darling (Natalie Zea, deren Gesicht vollkommen richtig ohne jede Aussage ist) Die älteste Tochter leitet die Darling-Foundation und ist nach drei Ehen wieder mal verlobt. Was sie nicht davon abhält sich Nick an den Hals zu werfen, schließlich hat dieser sie entjungfert (und überhaupt als Einziger richtig geliebt wie sie oft betont) und kümmert sich folgerichtig um ihren Ehevertrag.
Augenstern ihres Vaters ist Tochter Juliet Darling (Samaire Armstrong, die früher mal einer der wenigen Gründe war O.C. California zu schauen). Die Zwillingsschwester von Jeremy sieht sich zwar als ernsthafte Schauspielerin, gibt aber mehr die Glitzerweltprinzessin der Presse (Paris Hilton, anyone?). Als sie herausfindet, dass Daddy auch dieses mal wieder eine gesamte Produktion bezahlt damit sie Theaterspielen kann tritt ihre theatralische Ader dann doch zu Tage.
Bliebe mein persönlicher Liebling: Jeremy Darling ( Seth Gabel, der den Pete Doherty-Verschnitt aus gutem Hause mit soviel Charme spielt, dass man ihm auf der Stelle verfällt). Er spielt, trinkt, raucht und tut auch sonst alles was man von ihm erwartet. Er bekommt auf Nicks Handy den schmissigsten aller Klingeltöne die den Darlings zugeordnet werden und sieht den Anwalt mehr als Helfer in jeder Lebenslage, den als Berater für juristische Angelegenheiten.
Es sind diese bereits nach kurzer Zeit sehr ausgefeilten Charaktere die der Serie eine fast schon altmodische Art von Chemie verleihen. Begleitet von einer Ausstattung und Inszenierung die schlicht pompös sind hat ABC uns da einen Leckerbissen vorgesetzt bei dem bereits jetzt vielschichtige Beziehungen, Intrigen und Kriegsschauplätze angelegt sind, dass genügend Stoff vorhanden sein muss. Müsste, sollte es wohl eigentlich sagen, denn gerade ABC hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht wenn es um das vorschnelle Absetzten von Serien geht. (ich sage nur Firefly!!)
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