Heftige Arbeitswoche mit enorm vielen neuen Erkenntnissen, ersten Fehlern und jede Menge Beobachtungen. Schließlich ist jedes Büro ein kleines Sozialexperiment mit heimlicher Hierarchie und Strukturen und einer eigenen Tonalität. Immer wieder spannend, wie man, ohne direkt benennen zu können warum, manchmal eine seltsame chemische Reaktion auf jemanden hat oder jemand anderen sofort als gleichgesinnt abspeichert.
Apropos: Gesagt bekommen, dass man ein Büro-bezogenes Bild auf Twitter zur Kenntnis genommen hat. (Moinsen!) Okidoki. Das mit meiner Trittsicherheit in der Konzernbürokultur ist eh… ach, naja. (Noch hab ich mir keine Feinde gemacht, ich werte das positiv.)
Daheim ein kleines Loriot-Stück mit meinem Hausmeister aufgeführt, der mit dem Heizungsableser und meinem Wohnungsschlüssel vor der falschen Wohnung stand. Als er mich anrief, hielt er mich immer noch für eine andere Mieterin und fragte, warum ich ihm den Badschlüssel gegeben habe. (Fragen sie nicht. Das Haus ist alt, die Türen sind…minimalistisch.)
Als ich ihm versichere, dass ich mit dem Schlüssel am Morgen noch die Wohnung abgesperrt habe, fällt das Zehnerl plötzlich. Nicht nur, dass er daraufhin irgendwie den Heizungsableser doch noch in meine Wohnung organisiert, nein, als ich abends zurück komme, hat sich mein Wohnungsschlüssel verdoppelt. ‚Aus seinem Fundus‘, sagt er. Ich versuche nicht darüber nachzudenken.
In den Heimatnachrichten der alte Klassiker von der Altstadtbahn, die ein tapferer Verein seit Jahren versucht zu reaktivieren. Die Verbindung vom Bahnhof Reitmehring in die Wasserburger Altstadt wurde 1987, nachdem ein Damm abgerutscht war, zunächst vorübergehend eingestellt. Nur halt nie wieder aufgenommen. Irgendwann gingen die Rechte an der Strecke an die Stadt über und seitdem gibt es Debatten. Die Stadt würde das alte Stadtbahnhofsgelände mittlerweile (nach diversen Verhandlungsrunden mit Interessenten, die ohne Ergebnis blieben) gern anders nutzen, ein Interessensverband versucht das jetzt schon über diverse gerichtliche Instanzen zu verhindern. (Lesen Sie die Kommentare. Regionaler Journalismus lebt!)
So bequem es wäre mit dem Zug direkt nach Hause zu kommen – mittlerweile gehört wohl ein Landschaftsschutzgebiet zur alten Strecke und vielleicht ist die fehlende Direktverbindung in die Altstadt die letzte Hürde zwischen dem Städtchen und der Durchgentrifizierung durch Schadmünchner. Zumindest die hiesigen Mieten nähern sich dem Umland-Niveau.
Aber ich wollte ja gute Sachen schreiben.
Am Ende der Woche im Büro so ein Lightbulb-Moment, weil ich jetzt eine Idee davon habe welche meiner spezifischen Stärken ich im Job vielleicht gezielt gut einbringen kann. Jetzt Lieblingsphase des Pläneschiedens.
Freitag mitten im PMS-Gewinsel von der Timeline mit Kaiserschmarrn getriggert worden und mit Gelüsten ins Wochenende geschleppt. Anstatt Kaiserschmarrn zu machen dann aber die Küche endlich vom Staub befreit, der seit der Renovierung des angrenzenden Lichtschachtes im Dezember über allem lag. Wonach ich erst recht nichts kochen wollte. (Gott segne Mütter wie meine, die mittlerweile am Wochenende Portionen für Großfamilien kochen, damit die arbeitenden Töchter und im Zweifelsfall deren Anhang regelmäßig ein ordentliches Essen bekommen. Zum Beispiel Rouladen, in die Käse kommt, was die Soße unfassbar sämig macht. )
Sonntag dann noch ein Stromkabel durchtrennt, eine Glühbirne beim Einschalten zum Kurzschluss gebracht und den Tageslichtwecker versehentlich von Klaviergeklimper zu Vogelgezwitscher verstellt.
Gehofft, dass es schnell Montag wird. (Wenn sie nicht so früh anfangen würden, fände ich Montage wahrscheinlich super.)
Okay, ‚was gut war‘ ist hier vielleicht eher ein Arbeitstitel. Mehr so ‚was war‘. Work in progress.
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