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Was gut war: KW 40, 2017

Das Konzept Home-Office-Brückentag gehört jetzt schon zu meinen Favoriten. Man liest endlich das ganze Zeug, das man lesen wollte, sortiert die Unterlagen, schreibt die kleinen wichtigen Dinge daraus zusammen und hat am Ende ohne Stress gut aufbereitete Arbeitsergebnisse. So Abstands- und über Strategie-Nachdenk-Tage sollte jeder haben dürfen. Das hat dann ausgerechnet am Dienstag, dem Feiertag dafür gesorgt, dass ich genug Energie hatte, um all die Emails auf der To-Do Liste zu schreiben. 13 Stück am Ende. Zwar hatte ich über das lange Wochenende nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte, aber genug neue Impulse, um zu wissen an welcher Stelle ich weiter in die Tiefe gehen muss. Der Mittwoch überrascht durch viele Antworten auf Mails, schnelle Terminvereinbarungen und generell dem Gefühl, dass ich mit beiden Armen jetzt schon bis zur Schulter in einer der spannendsten Branchen überhaupt stecke. (Okay, für mich spannend.) Dass man meiner Neugier größtenteils so positiv begegnet, ist natürlich interessant. Was da genau als Türöffner fungiert, weil man ja selbst ein potentiell guter Kontakt ist. Das ist überhaupt so eine Sache. Selbst zu meinen Freelancer-Zeiten hatte ich es mir mit wenigen kontinuierlichen Kontakten so eingerichtet, dass ich kaum Akquise machen musste, thank god. Jetzt im Projekt ist dieses Leute-um-Infos-Anhauen aber quasi eine meiner Hauptbeschäftigungen. Klar, es ist eine Branche, in der das sowieso dazu gehört und im Zweifel kann man immer sagen, dass man ja von einem dieser Unternehmen im Unterföhringer Medien-Ghetto kommt, aber so ein bisschen Anspannung bringt es eben doch immer mit sich. Ich kann mir beim Wachsen und Lernen zusehen, was ein wenig beängstigend ist. Ende der Woche verbrachte ich auch deswegen zwei Abende hintereinander mit dieser Sorte Gespräch, das dem Projekt Flügel wachsen lassen. Neue Ideen, ein tieferer Einblick in eine Branche und die ehrliche Begeisterung des Gegenübers, dass jemand etwas an sehr alten, eingefahrenen Abläufen ändern will. Im Ohr habe ich die Agentur-Beraterin, die mich enthusiastisch und total überzeugend nannte. Ein hartnäckiger Teil von mir will an eine fiese Verschwörung glauben. Kann ja gar nicht sein. Ich. Sympathisch. Bitch, please. Ich kann die Energie, die ich aus diesem Wust an Reaktionen, Reflexionen und Gesprächen ziehe, immer noch schwer fassen, aber sie trägt mich durch lange Abende, frühe Morgen und die viele Gedankenarbeit. (Es ist keine Sekte. Wirklich. Nur einfach grade sehr spannend.) Zwar fand ich mich Samstag wie einbetoniert wie in meinem Bett wieder, aber damit kann ich leben. Ich brauche momentan keine aufregenden Wochenenden. Die gemütlichen Sonntage mit Familie reichen völlig zur Regenerierung. Mit Lebkuchen und Weihnachtsplänen und genereller Vorfreude auf dieses letzte Aufbäumen des Jahresn. Look at me getting all poetical and shit. Gottseidank steht in den nächsten Tagen richtig viel Arbeit an. Ich wäre ja kaum auszuhalten. P.S.: Heynckes. Ja gut, wenn's skaliert - wie wir hier sagen.
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Was gut war: KW 39, 2017

(Was? 40 schon? Ernsthaft? Herrje.) Es ist schwer die Woche zusammenzufassen. Quasi jeder Tag gehört der Idee, dem Nachdenken. Dazwischen gibt es Workshops, die mir bei der Konzeption oder einer konkreten Problemlösung helfen. Interview- und Recherchetechnik, Mapping von Stakeholdern, Enablern und Customer. Ja, die Buzzword-Dichte ist enorm. Genauso gehören plötzlich Post-Its und Marker und Confluence zu meinen wichtigsten Instrumenten, weil viele Gedanken strukturiert werden wollen. Dazu der große Spaß daran, umgeben zu sein von Leuten, die grade genauso besessen an etwas arbeiten. Wo sich meine Fußball-Nerdige Filterblase plötzlich in produktrelevante Influencer verwandelt. Die Tage fühlen sich auf eine Art länger und voller an als sie sind, gleichzeitig beschert mir das Arbeiten am eigenen Projekt unendliche Energie. Egal ob Interview-Termin oder private Gelegenheit, ich sage einfach ja und weiß, dass ich irgendwie alles unterkriege. Anders als sonst, mit dem geregelten Job. Und weil ich auch im Büro von Fußball-Verrückten umgeben bin, ist sogar die Krise des Herzensvereins gut, um neue Verbindungen zu knüpfen. Es scheint für manche Menschen dann doch überraschend, dass ich jederzeit eine Stunde über Fußball diskutieren kann und darüber hinaus Leute kenne, die das noch viel intensiver tun. Es ist unterhaltsam, mal wieder so anders eingeschätzt zu werden. Dann ist da noch, die nicht mal ganz neue Erkenntnis, dass nichts, aber auch gar nichts so viel Spaß macht wie Synapsen, die mit einem grellen PING zuschnappen und zu neuen Gedanken-Impulsen führen. Hochgefühl. Dafür müssen andere Drogen nehmen. Ich schreibe Sachen auf, rede 20 Minuten auf jemanden ein, um es auch mal gehört zu haben und zack - bekommt die Idee einen neuen Trieb. Eine kleine, grüne Knospe aus der eine Funktion werden könnte. Genau diese Momente pushen einen dann auch genug, um Dinge zu tun, die man sich normalerweise nicht trauen würde. Emails an Leute schreiben und einfach mal drauflos fragen. Noch größenwahnsinniger denken. Hinterfragen, anzweifeln, neu ansetzen. Wenn dann bei einer wilden Anfrage in der Filterblase noch großartige, ausführliche Antworten und neue Informationen eintrudeln, stärkt das nicht nur auf professioneller Ebene. Überhaupt, dieses Networking-Ding. Ich kann das ja nicht. Also beim Empfang mit Getränk in der Hand Gesprächs-Hopping machen und dabei charmant bleiben. Das Internet wurde unter anderem für Menschen wie mich erfunden. Jetzt haue ich aus Jux bei Twitter ein paar Stichworte raus und zurück kommen Kontakte, offene Inboxen und großartige Einblicke. Vielleicht ist es nicht das Networking, sondern es sind die Leute. (Wochenrückblicke funktionieren eigentlich anders, ich weiß. Es ist grade...alles etwas wolkig. )