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Was gut war: KW 7, 2017

Rock’n’Roll im Büro. Aber hallo. Gut, ich wollte es ja nicht anders. Aber schon bemerkenswert wie viele Menschen einem sehr selbstbewusst komplett widersprüchliche Dinge auftragen. Also widersprüchlich entweder zum Ansinnen einer anderen Abteilung oder zu den eigenen Ideen von vor drei Tagen. (Ich erwähnte, dass man für den Job nicht ganz klar im Kopf sein darf?)
So wooshten Montag und Dienstag an mir vorbei, pinkfarbene Herzchenballons inklusive.
Mittwoch und Donnerstag dann 48 Stunden zwischen Fortbildung, Schlafbedürfnis und Champions League-Hibbeln.
In der Fortbildung Projektfindung 101 mit Analysemethoden und Optimierungsbeispiel Pizzabude. Man vergisst gern wie anstrengend sowas sein kann, weswegen ich am Donnerstag anschließend nicht mehr noch an den Schreibtisch, sondern direkt nach Hause bin und erstmal eine Tafel Ritter Sport Schoko Brownies (naja) eingeatmet habe.
Zugegeben, ich war müder als ich hätte sein müssen, wäre ich Mittwoch zeitig zu Bett gegangen. Das war nur leider nicht möglich weil FÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜNFFF ZUUU EIIIIIIIINNNNSSS!. Entschuldigung, die Euphorie hält an. Carlo ‚the Cat‘ Ancelotti ist ein trickreicher Gauner, der die Preziosen nur poliert, wenn es um etwas geht. Müde Hausmannskost gegen kaum würdige Bundesliga-Konkurrenz (Seriously, warum will von denen schon wieder keiner Meister werden?) aber Filetstreifen in Speck in der KO-Phase der Champions League. Dazwischen ein Sonntagsbraten, wenn die aufmüpfigen Emporkömmlinge aus Leipzig vorbei kommen.
Soll mir, vorübergehend, recht sein. Wenn Fipsi der Große im Sommer aufhören will, dann doch gern nochmal mit einer überbordenden Pokalsammlung. (Fußball! Liebe! Der Rest ist Schweigen.) Schon auch faszinierend, wie man wochenlang mosern kann, nur um dann über Tage hinweg von einer komischen, hochtrabenden Welle ergriffen zu sein. Wo doch Arsenal hauptsächlich schlecht war. Aber hey, man nimmt, was man kriegen kann. In diesen Zeiten, in dieser Welt. (Ob dieses apokalyptische Gefühl in den nächsten Jahren nochmal weggeht?)
Man will ja nicht nur an Recht und Ordnung, sondern auch an Anstand und Empathie glauben. Und halt an Fußball. Apropos Recht und Ordnung.

Ein Dozent meinte mal, dass der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Anwalt dramatischere Folgen haben kann als der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Arzt. Damals habe ich innerlich (in meiner Erinnerung. So wie ich mich kenne, nicht nur innerlich.) den Kopf geschüttelt. Aber nicht nur seit ich in meinem Berufsleben mit Verträgen, Lizenzen und Copyright zu tun habe, wird mir klar wie sehr die Interpretation einer Klausel, eines Gesetzes auf Dinge Einfluss nehmen kann. Ganz zu schweigen von dem, was aktuell auf der Welt passiert. Nach welchen Regeln wird mit Frau Zschäpe umgegangen, ab wann begeht ein amerikanischer Präsident Landesverrat und wer darf eigentlich was über mich wissen?
Früher fand ich es unsäglich, dass ich in der Schule zuerst Rechtslehre und später Vorlesungen zu dem Thema hatte. Uninteressant. Für mich nicht relevant. Im Zweifel engagiert man dafür jemanden.
Tja.

Heute würde ich gern eine Art General Studies zum Thema Politik und Recht im Fernstudium belegen. Weil es nicht nur mir so zu gehen scheint – zumindest fliegen durch meine Timeline mittlerweile recht involvierte Artikel zu Hintergründen bestimmter Geschehnisse oder Prozesse – frage ich mich, ob Historiker später auf die Jahre rund um 2020 zurückblicken und sie vielleicht als ein erneutes Zeitalter der Aufklärung bezeichnen werden. (Man wird doch noch hoffen dürfen. Und dabei fürchterliche Schachtelsätze formulieren.)
Weil uns nichts anderes mehr übrig bleibt. Mündig müssen wir werden, streitbar und kritisch. Hinterfragend.

Jetzt bin ich völlig abgeschweift. Was aber vielleicht sogar gut ist, weil wirklich viel passiert ist nicht mehr. Naja, wobei. Dass ich (!) eine hundsordinäre Grippe (!!) bekomme und beginnend am Freitag bis auf weiteres ausgeknockt bin, das ist fast schon spektakulär, müssen sie wissen. Sowas passiert mir nicht. MIR NICHT. (Restlicher Beitrag geht in einer Hustanattacke unter.)

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