Viertel nach

‚Cause it makes me that much stronger
Makes me work a little bit harder
It makes me that much wiser
So thanks for making me a fighter
Made me learn a little bit faster
Made my skin a little bit thicker
Makes me that much smarter
So thanks for making me a fighter

Vierteljahrhundert.

Das klingt so.. episch. Lang. Breit. Was in der Zeit alles passieren kann.

Wieviel ein Mensch in diesem Zeitraum sieht und erlebt. Um sich dann doch noch wie frisch geschlüpft zu fühlen. Vielleicht ausnahmsweise mit einem Hauch mehr Orientierung als zum Beispiel nach einem Jahrzehnt.

Früher hatte ich immer das Gefühl zu spät dran zu sein. Zu wenig getan zu haben. Zu wenig erlebt. (Eine Weile habe ich versucht eine Formel aufzustellen auf wie vielen Partys man gewesen sein musste um nicht als Freak zu gelten und wie viele Jungs man geküsst haben sollte um noch nicht als Luder durch zu gehen. War ich bescheuert.) Dann kam die Phase in der mir klar wurde, dass ich nun mal ein Freak bin und meine Sozialisierungserfahrungen nicht die Norm widerspiegeln. Problematisch war meine Schlußfolgerung, dass ich darum nicht Teil von etwas sein könnte weil ich nichts mit anderen gemeinsam habe. (bin ich bescheuert.)
Zwischen Zukunftsangst und Beziehungskisten pendelnd wird die Luft zusehends klarer, ich dafür neurotischer. Träume lassen sich langsam aufteilen in „Traum“ und „zukünftiger Plan“, manchmal auch „du hast den Verstand verloren, Bella“. (womit sicher gestellt wäre, dass ich auch in Zukunft bescheuert sein werde.)

Heute bin ich immer noch verpeilt ob der Komplexität des Lebens so generell. Aber ich stehe nicht mehr im Treibsand. Das Fundament besteht erst aus ein paar Pfeilern, aber die sind okay. Ich bin okay. Es gibt sogar Menschen die das genauso sehen, sowas ist wichtig. Und auch wenn es doof klingt, auch die Dinge die ich überstanden habe sind wichtig. Sie haben meine Prioritäten, meinen Horizont verändert. Der ist darum nicht weniger wert als der von anderen Menschen. Anders eben. Anders ist auch okay.

Was ich nicht abstellen kann: Besorgt auf all die Anfang-Zwanzig-Genies dieser Welt schauen und sie darum beneiden, bereits jetzt etwas zu hinterlassen.
Was ich nicht abstellen will: Trotzdem weiter machen und mit den Waffen Humor und Wissen zur Wehr setzen.
Was ich (meistens) abgestellt habe: Zu denken, ich wäre nicht genug. Nicht gut genug, nicht erfahren genug.
Was ich abstellen werde: Etwas so lächerlichem wie einem Geburtsdatum – einem Alter, irgendeine Bedeutung beimessen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=drKdaTfjIBQ

Prost.

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