Und dann zu merken, dass ich nicht mehr dieses Mädchen bin. Dein Mädchen. Oder etwas in der Art. Weil kaum mehr zu unterscheiden, ob du durch mich hindurch siehst, oder mich mit Absicht gar nicht bemerkst. Am Ende womöglich Angst ,ich könnte zudringlich werden?
Als könnte ich harmloser sein. Und dankbarer für die Nichtbeachtung, das Existieren außerhalb des Radars. Weil da jetzt andere meinen Platz eingenommen haben, die mit mehr Esprit streiten, mehr Charme. Und weniger durchschauen, analysieren. Wäre das noch mein Platz, die Ebene wäre längst eine Andere. Gefährlicher, näher.
Zu viele Gedanken.
Vielleicht habe ich deshalb auch Abstand gehalten. Ich war es nicht gewohnt so kalkulierbar zu sein. Nicht, weil ich es nicht will, es scheint eher schwierig. Andererseits, wenn in zwei Uhrwerken die gleichen Schrauben locker sind, dann ticken sie gleich, oder?
Meine umfangende Gedankenwelt zur Seite geschoben, werden die Dinge so viel schlichter. Und jetzt ist es gut so. Angenehm. Einfach weiter zu gehen.
Du bist nicht so mysteriös wie du denkst. Weniger souverän als alle denken, das willst du gar nicht sein, ich weiß. Keine Sorge, die Erkenntnis ist sicher bei mir.
Wo wäre auch die Spannung bei den Ausflügen in die Zwischenwelt, richtig? Ein kurzes Aussteigen aus dem festen, komfortablen Reich der Angekommenen. Der Blick zurück in die Zukunft macht das, was man hat immer wieder strahlender und schöner.
Ich rühre in meinem Cocktail und betrachte die Eifernden. Spätestens jetzt weiß ich, dass ich nie mehr dazugehören werde. Nicht muss. Die Spannung und der Nervenkitzel waren großartig, aber mein Glück liegt anderswo. Kein Versuch ohne Erkenntnisgewinn.
[Edit: Man merkt, ich sollte momentan sachliche Texte schreiben.]
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