warum mir Frauen manchmal furchtbar auf die Nerven gehen.

Ich wollte eigentlich den zweiten Teil vom Bildungssystem Utopia schreiben, bin aber während eines Nebensatzes böse ausgebrochen und muss jetzt kurz mal mit den Frauen meiner Generation schimpfen.

Der Feminismus hat ja viele tolle Sachen geschafft und ist immer noch wichtig. Aber er hat uns auch böse angelogen.

Wir wollen gleiche Rechte – und sind schon ziemlich nahe dran.
Wir wollen gleiche Möglichkeiten – bald haben wir wahrscheinlich sogar mehr. Kosmetikstudio, Kanzleramt, außer Kirche können wir alles besetzen.
Wir wollen gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit – wir arbeiten daran.
Wir wollen Kinder und Familie haben und uns darum kümmern können – Mutterschutz, Arbeitsplatzgarantie, Elterngeld, das ist ein guter Anfang.
Wir wollen Karriere machen – in der Bildung überholen wir das andere Geschlecht auf der linken Spur und mit ein bisschen Biss erreichen wir schon einiges.
Und manche wollen alles gleichzeitig – JA SPINNT IHR?

Ich habe es so satt.
Diese andauernde Diskussion um Ganztagsbetreuung und was man nicht noch an Erziehungsaufgaben an Lehrer übergeben könnte – es reicht. Mädels, entscheidet euch endlich.

Es ist nichts dagegen einzuwenden, Karriere zu machen. Und wem die Karriere im Leben das Wichtigste, der sollte ohne gesellschaftlichen Druck auch ohne Kinder glücklich werden. Und zwar egal ob Mann oder Frau. Dass Frauen durch die biologische Uhr ein anderes Zeitfenster haben um diese Entscheidung zu fällen ist nicht fair – aber auch nicht zu ändern.
Und wer Kinder will – soll sie bitte bekommen. Möglich sein, sollte das immer. Während des Studiums genauso wie später im Arbeitsleben. Ob mit Mann und Familienanhang (Oma, Tanten etc.) oder ohne. Diese Rahmenbedingungen herzustellen ist die Aufgabe des Staates.
Aber der Staat KANN EURE KINDER NICHT FÜR EUCH ERZIEHEN.
Feminism today
Es ist schlimm genug, dass es Frauen und Familien gibt, die darauf angewiesen sind, möglichst bald nach der Geburt wieder Geld verdienen zu müssen weil es anders nicht geht. Und niemand hat etwas dagegen, dass auch Mütter Karriere machen. Aber muss das 3 Wochen nach der Geburt sein? Ist es das Wert? Erwartet ihr das von der Gesellschaft?
Mal eben einen neuen Erdenbürger in die Welt setzen, dann zurück ins Büro während der Kleine in der Kinderkrippe schon softskills sammelt, im Ganztagskindergarten Englisch und in der Ganztagsgrundschule Chinesisch lernt?

Ist das Aufwachsen des eigenen Kindes nicht interessant genug? Gibt es Projekte die mehr Spaß machen?! Und würde es euch wundern, wenn der gutgebildete Wunderknabe später zwar ein gutes Altersheim aussucht, aber euch da nur unregelmäßig besucht?
Wenn ich, grade bei den Grünen und der SPD, die (oft kinderlosen) Politikerinnen sehe, die die ultimative Komplettbetreuung von 3 Monaten bis 18 Jahren fordern, am besten verpflichtend, kommt mir doch die Galle hoch.

Wie gesagt – natürlich besteht ein Bedarf dafür und der sollte auch gedeckt werden. Aber ist der Bedarf so groß?
Vielleicht liegt es an meinem konservativen Hintergrund – meiner wirklich schönen Kindheit. Meine Mutter war während der ersten Jahre zu Hause, hat sich tatsächlich hauptsächlich um meine Schwester und mich gekümmert. Eine Frau, die sich heute dafür entscheiden würde annähernd 7 Jahre nicht in die Arbeitswelt zurück zu kehren könnte gleich den Pullover auf dem „Verräterin“ steht, tragen. Oder auch „Mütterchen“. Wenn die CSU vorschlägt, diese Mütter auch finanziell zu honorieren, wird das von den sogenannten Sozialdemokraten „Herdprämie“ genannt.
Na vielen dank auch.

All das während wir uns über Jugendliche wundern, die ihre Tage mit Alkohol und Computerspielen füllen. Die abgestumpft oder verzweifelt sind. Und alle Lösungsvorschläge drehen sich nur ums Geld. Wir fordern mehr von Lehrern und Erziehern, Geld für Bildung und Kindergärtnerinnen.
Alles schön und gut, aber was fordern wir von Eltern? Verantwortung? Zeit? Prioritäten? Wärme? Liebe??

Wenn ich mein Studium beendet haben werde, bin ich Mitte 20. Und noch verspüre ich keinen Drang eine Familie zu gründen, mich fortzupflanzen. Möglicherweise ändert sich das irgendwann. Wenn ja, werde ich darüber nachdenken ob ich meine Prioritäten so verändern kann. Ob ich bei Freunden, Hobbies und natürlich der Karriere eine Weile so zurückstecken kann, meinem Kind soviel Aufmerksamkeit widmen könnte wie es verdient. Und zwar nicht nur 1 Jahr, oder nur 3. Selbst wenn ich danach wieder in den Beruf zurückkehre, meine Prioritäten müssen dann feststehen.

Gute Familienpolitik ist die Politik die Familien hilft, sie unterstützt wo es nötig ist. Schlechte Familienpolitik schafft ein System, dass den Familienverbund überlüssig macht weil es Kinder für eine Ideologie missbraucht.

P.S.: LIEBE MÄNNER, ich habe euch in diesem Text nicht wirklich erwähnt, weil ihr, historisch gesehen, noch nicht sonderlich viel zur Erziehungsarbeit beigetragen habt. Es steht euch frei, das zu ändern.

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