patsching Bellas USP oder: wer bin ich und wenn ja, muss das sein?

Und dann sitzt man da nach grob 8 Wochen und irgendwie ist es schon gut. Okay, könnte man sagen. Alles … nett.Eben. Und sonst? Es geht bei einem Praktikum ja neben dem Anwenden von Gelerntem auch darum festzustellen ob man in dem Bereich richtig ist. Und ich weiß es wirklich nicht.

PR ist interessant, macht oft Spaß, bringt genug Abwechslung. Schreiben, telefonieren, planen, passt ja alles so weit ganz gut. Das Team ist toll, ich kann viel ausprobieren, Kritik und Lob halten sich die Wage, sind immer Konstruktiv. Aber das alles trifft es nur fast. Ich glaube, es gibt Aufgaben die mich glücklicher machen. Wenn ich nur wüßte welche das wären.

Ich habe mich nie durch ein tatsächliches Talent hervor getan. Nicht durch übermäßigen Fleiß oder Einsatz, besondere Herzlichkeit oder Charme. Und trotzdem muss da etwas sein. Der Grund warum sich Menschen meinen Namen schneller merken als andere, mit meinem Gesicht eher etwas anfangen können, man sich für meine Meinung interessiert. Ich schätze, bleibt man dem Wortsinn treu, ich darf mich „bemerkenswert“ schimpfen. Natürlich hängt das damit zusammen, dass ich weder optisch noch in meinem Auftreten dem Bild einer grauen Maus entspreche, mehr oder weniger absichtlich. Selbst bei meinen wenigen Versuchen „zurückhaltend“ zu sein hat es nie für den Hintergrund gereicht.

Klingt toll, oder? Aber es macht die Sache nur dann einfacher wenn man genau weiß wo es hingehen soll, was man kann und wo es das gilt anzubringen. Wenn man, (Gott, ich kann nicht glauben, dass ich das schreibe, schlimm wie sich Dinge die man belächelt im Kopf fest setzen), eine Strategie hat. Habe ich nicht, ehrlich.   Zu allem überfluss habe ich mich für ein Studium entschieden das nicht nach klarer Berufsdefinition schreit und trotzdem scheint es   zu passen.

Je näher die furchterregende 23 kommt, desto verwirrter bin ich. Habe ich das „wer bin ich“ schon ziemlich gut umrissen ist es mit „was kann ich“ noch ein großes Fragezeichen. Was, bevor hier Einwände kommen, kein Problem ist wenn man sich selbst die Zeit gibt   um es rauszufinden. Nur, dass meine Ungeduld keine Grenzen kennt. Ich will wissen in welche Richtung ich laufen soll, und zwar pronto. Es wäre nämlich schlecht wenn ich auf dem Weg so viel Energie mit Kreuzungen verbringe, dass ich für den anschließenden Berg keine Kraft mehr habe. Berg? Naja, hoch hinaus halt, sie wissen schon.

Maulheldin mit ausgeprägtem Größenwahn sucht Beruf wo sie ihr Talent in Sachen Rumkommandieren und Pedanterie voll ausleben kann. Vorkenntnisse in Arbeit weg-delegieren, Besserwisser   und Kummerkasten mit Kritikfunktion sein sind vorhanden. Flexibilität (genau, wir machen das so wie ich es meine) und Belastbarkeit (Nix wie ungut Chef, aber ich trink sie auch unter den Tisch) sind genauso da wie der Hang zu unpassenden Bemerkungen (Ach, Sie sind Schalke Fan? Na dagegen kann man doch was machen!) und unverzichtbare Zuverlässigkeit. (Du kannst es mir sowieso nicht recht machen, gib her.) Von meinem zukünftigen Chef erwarte ich die Einsicht, dass ich von Mitarbeitermotivation deutlich mehr Ahnung habe und auf der Stelle befördert werden sollte.

Angebote und Selbstfindungstipps bitte in die Kommentare.

0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert