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BER – STR

„Oh toll, du hast Berliner mitgebracht!“ Ich stelle die Schachtel mit dem halben Dutzend an Gebäckstücken hin. Nein, habe ich nicht. Die Krapfen glänzen noch ein bisschen und zwischen den ersten Bissen debattiert die Frauenrunde jetzt natürlich die korrekte Bezeichnung. Es ist ein übliches, erwartetes Ritual. Wer zuerst Pfannkuchen sagt, ist raus. Innerlich bin ich kurz dankbar für die Faschingszeit, in der meine Mitstreiterinnen auch einfach mal über die gefüllten Kugeln freuen, anstatt ihren Kaloriengegenwert zu erläutern. Wir beißen synchron in die Hefeteigstücke und eine Wolke von Puderzucker verteilt sich über den Tisch. Der Krapfen könnte saftiger sein. So wie […]

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neverwhere footprints

Es ist schon ein paar Tage her. Ich wachte auf und für einen kurzen, wirren Moment war ich überzeugt davon, dass das Gespräch tatsächlich stattgefunden hatte. Dass wir im Cafe saßen, vielleicht nach einem Film. Mein Unterbewußtsein ist ein Schweinehund. Der A. saß da. So kauzig wie eh und je. Er rührte in seinem Tee und krächzte ein bisschen. „Weißt du, Bella, seit du wieder wunderlich wirst, bist du glücklicher als sonst. Du hast dich zurück verpuppt und bist jetzt eine Raupe, ganz zufrieden mit allem.“ Und ich weiß gar nicht was ich erwidern soll und höre einfach zu, was […]

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stone cold stories

Heute fand ich mich plötzlich auf einem Friedhof wieder. In der kleinen Stadt am Inn. Einer dieser alten aber gepflegten Friedhöfe. Man kennt sich, verbindet mit den Namen auf den Grabsteinen Anekdoten. Friedhöfe sind immer stumme Zeuge von Geschichten. Und auf ihre Weise erzählen sie die Geschichten weiter. So stehe ich da, im Jahr 2012. Vor Namen und Leben die zum Teil vor 150 Jahren begannen. Familien, Verluste, Tragödien. Generationen davon. Die Mutter, geboren 1915. Der Vater, prakt. Med. , geboren 1911. 1936 kam ihr Sohn zur Welt. Herangezogen während des Krieges also. Wahrscheinlich kam er in einen der Jahrgänge […]