Lesesachen KW 47 + 48

Es wollte sich nicht alles so schnell finden lassen, am allerwenigsten die Zeit. Von wegen besinnlich.

Bela Lugosi betritt den Raum, Max Schreck im Rollstuhl hinterher.

Lugosi: Was amüsiert die Herren?
Lee: „Twilight“.
Schreck: Beileid?
Lugosi: Nein, Max. (Sehr laut): „Twilight“! Dieser neue Vampirkitsch mit dem Jüngelchen.
Kinski: Kann der nicht auch am Tag raus?
Oldman: Klar, im Dunkeln findet der den Weg nicht.
Lee: Hat Angst, nach ’ner Nachtschicht im Sarg zu liegen.
Kinski: Und der glitzert so komisch in der Sonne.
Oldman: Vampir, jetzt auch von Swarowski!

  • Manchmal können die bei SPON auch ulkig.
  • ZEIT: Was muss ich tun, damit ich ziemlich sicher beklaut werde?

    Arno: Legen Sie eine protzige Uhr an, und bummeln Sie durchs Spanische Viertel in Neapel. Setzen Sie sich in Barcelona in ein Straßencafé, legen Sie Ihr Smartphone auf den Tisch, und vertiefen Sie sich in einen Stadtplan. Dröhnen Sie sich in einem Amsterdamer Coffeeshop zu, und freuen Sie sich, dass Ihre neuen Kumpel dort Ihnen mit viel Körperkontakt ein paar Fußballtricks beibringen. Nehmen Sie den Zug vom Pariser Flughafen ins Zentrum, verstauen Sie Ihre Tasche im Gepäckfach neben der Tür, und lassen Sie sie aus den Augen. Und falls es immer noch nicht geklappt hat, fahren Sie weiter von Paris nach Nizza oder Marseille, im Nachtzug. Und helfen Sie dem Typ neben Ihnen mit einem Taschentuch aus, wenn der Ärmste sich mit Kaffee bekleckert, während der Zug in einen Bahnhof einrollt.

  • Der Mann ist eine Art Ganoven-Tester. Ein faszinierendes Interview.
  • beim schachtelwirten isst man bekanntlich verlässlich fad, und zwar was geschmack und textur betrifft. das wissen alle, die schon einmal dort gegessen haben, also alle. (das gilt übrigens auch für die anderen kettenburgerbratereien.) beim schachtelwirten bekommt man ebenso wenig wie bei jeder art dieser gigantischen weltumspannenden systemgastronomie bioprodukte von kleinen regionalen betrieben. das geht nämlich nicht, auch wenn mcd in seiner aktuellen werbeschiene in österreich anderes suggeriert.

  • Der sprachlich schönste Kommentar zu diesem ganzen Schuhbeck und Co bei McDonalds – Gedöns.
  • Im sozialen Netzwerk Facebook brüsten sich junge Menschen damit, sie schon zu Schulzeiten gemobbt zu haben. Ob in Wer-kenntwen, in Blogs, auf den Internetseiten der Boulevard-Presse: Sarah kennt die gemeinen, erniedrigenden Sprüche und Schlagzeilen alle, sie weiß um die Häme und den Spott: „Das tut weh. Ich bin nicht so, wie die draußen denken. Manchmal ein bisschen verpeilt, manchmal habe ich verrückte Ideen: aber doch nicht so …“ Das möchte sie jetzt mithilfe unserer Zeitung klarstellen, obwohl ihr bewusst ist, dass genau das der 18-seitige Vertrag mit der Produktionsfirma strikt verbietet.

  • Wo wir schon bei „Unterhaltung“ sind, wer Schwer Verliebt und Co schaut zerstört Leben.
  • Auf dem Bett dann weiter Gejaule, Geknurre, Gefauche. Er ist genervt, verängstigt und er hat Schmerzen. Will wieder ständig aufspringen und wegrennen, kann sich aber kaum umdrehen mit dem Verband. Panisch rufe ich den Mann an, er soll bitte sofort heimkommen, weil ich nicht mehr weiß, was ich tun soll. An die Taxifahrerin muss ich denken und daran, wieviel man so einem kleinen Tier überhaupt zumuten darf, wo da die Grenzen sind. Und dass von den zwölf Wochen gerade erstmal elf Tage herum sind. Der Mann kommt, wir geben Theo Schmerzmittel und Leckerli, wieder schlingt er alles runter, um dann danach weiter zu klagen. Er springt wieder auf, diesmal lassen wir ihn, dann springt er vom Bett und mir bleibt schier das Herz stehen. Unters Bett kriecht er. Und still ist er auf einmal. Wir liegen oben und lauschen, was er macht, ein paar Mal dreht er sich um, um die richtige Liegeposition zu finden, aber das Klagen hat aufgehört. Ich fange an zu heulen, meine Nerven sind am Ende und es tut furchtbar weh, ihn so leiden zu sehen.

  • Wer jemals mit einem Haustier gelitten hat, weiß wovon Frau Elise spricht.
  • Lieber Philipp Lahm,

    bitte tre­ten Sie als Kapi­tän der Natio­nal­mann­schaft zurück.

    Sie wer­den Ihrer Ver­ant­wor­tung als Leit­fi­gur des deut­schen Aus­wahl­teams und Vor­bild jun­ger Men­schen nicht gerecht, Beleg seien Ihre Aus­füh­run­gen zum Thema Homo­se­xua­li­tät: Was soll ein schwu­ler Fuß­bal­ler den­ken, dem der Kapi­tän der deut­schen Natio­nal­mann­schaft nahe­legt, sein Ver­steck­spiel lie­ber bei­zu­be­hal­ten, weil alles andere zu Schwie­rig­kei­ten füh­ren würde?

  • Es ist so schön wenn andere die eigene Wut so klar artikulieren können.
  • Wenn man Sie so ruhig dasitzen sieht, wirken Sie eher wie die Inkarnation des Müßiggangs.
    Ich sinnlose vor mich hin, und das mit Begeisterung. Wenn nichts passiert, passiert ja nur scheinbar nichts, weil irgendwas passiert ja immer, und wenn eine Ameise übern Sandboden läuft oder Staubpartikel durchs Fenster sichtbar werden, weil die Sonne reinscheint. Die Frage ist, ob es einem gelingt, sich diesem Angebot zu öffnen.

  • Es ist ein Interview mit Gerhard Polt. Natürlich wollen sie das lesen. Gern auch ein zweites Mal. Selbstverständlich.
  • Thomas Gottschalk ist ein Moderator, der am besten ist, wenn unvorhergesehene Dinge passieren — und die Verantwortlichen lassen seine letzte Sendung zu Ende gehen, ohne dass irgendetwas für ihn Unvorhergesehenes passiert? Ein Gast, mit dem er nicht gerechnet hat, eine Aktion, auf die er nicht vorbereitet war, irgendetwas anderes als alte Sendungs-Ausschnitte, irgendetwas? Irgendetwas?

  • Damit hat er natürlich vollkommen recht, der Herr Niggemeier. Und ich frage mich seit Jahren, ob man in den Redaktionen deutscher Shows nicht mal Tabula Rasa machen sollte, so wenig wie man sich dort traut.
  • Mit dem Rauchen hat er schon vor 20 Jahren aufgehört. Wenn ich ihm Whiskey kaufe, trinkt ihm den meine Mutter weg. Was Schokolade angeht, isst er am liebsten Ritter Sport Voll-Nuss, die zu schenken jetzt nicht so wirklich den Charakter eines liebevoll ausgesuchten Weihnachtspräsents hätte.

    Es ist fürchterlich.

  • Wie außerordentlich beruhigend, es ist nicht nur mein Vater sondern mindestens auch der von Frau Modeste. Und Hawai-Hemden hat meiner nun auch schon zwei. Schlimm.
  • Auf den Bildern waren ja Zahlen! Nicht von links nach rechts, von oben nach unten, sondern total durcheinander! Und gedruckt waren sie auf Kästchen, die aussahen, als könnte man sie aufbrechen. Warum aber sollte man ein so schönes Bild kaputtmachen? Und was rappelte denn da so? Ich wandte mich in der Verwirrung an meinen Onkel, der mir erklärte, dass die Deutschen ihre Schokolade manchmal umständlich verpackten, nur damit es schöner aussähe. Ich solle einfach mal ein Türchen öffnen und mir ein Stück herausnehmen.

  • Die Begegnung von Siltenttiffy mit ihrem ersten Adventskalender: it doesn’t get more Christmas than this.
  • Zum Abschluss noch ein Tipp an Kosmetik-Firmen: Anstatt so glitzernde Spots zu produzieren, werbt mit Videos wie dem das folgt. Es wird funktionieren, trust me.

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