“Dabei hab ich wohl übersehen, dass die Menschen im Internet woanders auch nur die aus dem realen Leben sind.” ist ziemlich wahr.

Ziemlich wahr ist – meiner unwesentlichen Perspektive nach – aber auch, dass diese Menschen aus dem realen Leben vielleicht teilweise wirklich gar nicht so schlecht sind.

Dass vielleicht der (Erste? Zweite?) Zugang das ist, was es ausmacht.
Dass “hi, ich bin curi, hier sind meine letzten 50 Tweets über mich, Sie haben ein Bild von mir? Das bin ich. Auch ich. Das sind Facetten. Und ein paar davon kann ich artikulieren. Ein paar davon hab ich vermutlich noch nicht mal selbst realisiert. Aber nun. Hi. Ich bin curi.”

Ich glaube der Unterschied ist gar nicht so groß. Auch IRL spielen wir alle irgendwelche Rollen. Wohl meist unbewusst. Oft aus Gewohnheit. Heute bin ich der Businesstyp, Freitag der Fußballfan, Samstag der “da war Gurke im Käsekuchen”. Alles irgendwie ich, alles irgendwie Rolle. Ich weiß nicht, wo da bei mir die Übergänge sind. Was ist “echt”? Ich glaube nicht mehr an komplette Authentizität über einen Moment hinaus. Was sich jetzt noch richtig und wahr an mir selbst anfühlt ist morgen vielleicht schon komisch und gerade den halben Yota zu weit drüber, dass es “nicht ich” ist. Und übermorgen… wer weiß.

Kontext über allem.

But having said this: Ich mag, wen Du “präsentierst”. Das, was ich von Dir erlebe, hier, dort, draußen, bei den spärlichen Gelegenheiten. Und ich bin davon überzeugt, dass “wen wir präsentieren” auf ne Art auch immer “wir” sind. Jedenfalls bei denen, die das ganze länger und “ernsthaft”(mit großer Freude) und…weiß nicht machen.
Klar kann sich eins verstellen, aber ich bin davon überzeugt, dass anderes das merkt. Mal schneller, mal weniger schnell.

Und ich glaube, niemandem ist wirklich klar, welche Macht “kleine Reaktionen” haben. Das liegt unter anderem daran, dass diese Macht ja auch ganz maßgeblich der Empfänger definiert. Es gibt Herzchen an Tweets, die lassen mich schulterzuckend zurück. Es gibt Herzchen an Tweets, da lächle ich, ob der Beherzenden. Es gibt Herzchen an Tweets, da … Tja. Nun.
Auch hier wieder Kontext. Der sich ändert. Der im Fluß ist. Jeden Tag etwas anders.
Es gibt Tage da beherze ich schnell&viel, Tage, da halte ich mich zurück. Wenig bewusst, mehr eine Laune. Stimmung. Wasweißich.

(nachgelesen, keinen roten Faden im Kommentar gefunden. Hm. Trotzdem. Bei Fragen: Sie wissen, wo Sie mich finden, Madame!)