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till the whistle blows

Wenn wir über die eventisierung einer Fußball-Weltmeisterschaft reden, reden wir auch über die eventisierung einer verdammt guten Story. Das ist die Sache mit dem Fußball. Wer einen Hang zu Geschichten hat, lässt sich davon leicht verführen. https://twitter.com/Amethyststurm/status/477127827016650753 Eine WM - das ist, wie wenn das monatelang erfolgreiche Buch in einen sommerlichen Kinofilm verwandelt wird. Diejenigen von uns, die ohnehin das ganze Jahr lesen die Bundesliga verfolgen sind dann auch entsprechend argwöhnisch. https://twitter.com/GNetzer/status/477177386291953664 Wie Leute, die nichts über Positionen und Taktik wissen sich in Landesfarben hüllen, Fahnen aufhängen und irgendwelche Leute "Fußballgott nennen - das ist harte Kost für uns, die sich dieses Jahr Spiele mit HSV-Beteiligung angesehen haben. https://twitter.com/bayer04blog/status/477547280279830528 Jaja, Fußball ist Popkultur und endlich können alle ihre Referenzen dazu schmeißen. Sogar unwissende bekommen mit, dass Arjen Robben leicht fliegt, Neymar eine Frisur hat und Costa Rica die total putzige Überraschung des Turniers ist. Wer hat noch nicht, wer will nochmal? https://twitter.com/e13Kiki/status/478567940300632065 Leicht übermüdet schleppt der wahre manchmal sehr doofe Fußballfan sich auch durch Elfenbeinküste gegen Griechenland oder das Spiel um Platz 3. Zettert und wütet, als Argentinien es gegen den Iran fast nicht auf die Reihe bekommt. Und wundert sich, weil man doch Südkorea viel stärker auf dem Zettel hatte. Ins Tippspiel traut man sich kaum noch zu schauen, weil die Laien wieder ihren Sommer-Triumph feiern. https://twitter.com/dogfood/status/478592399149903872 Aber anders würden wir es doch nicht haben wollen. Der Kampf Fußball-Experte gegen unwissende Wortwitzler auf den sozialen Netzwerken gibt einem solchen Turnier endlich genug Raum, um auch über spielfreie Tage hinweg zu kommen. https://twitter.com/ElizaBayne/status/478661393437048832 (mehr …)
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auf dem Platz ist neben dem Platz

Seit Tagen, ja fast Wochen, Gedanken machen. Notizen sammeln. Selbst die schon vorsichtig. Nachdenken über Identität und Herkunft, Symbolik, Sprache und was denn nun Stolz ist. Angst, bei jedem Wort falsch verstanden zu werden. Angst, die Gedanken nieder zu schreiben. (mehr …)
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Brasilianische Körperwelten und andere Missverständnisse – über Fußballer als Objekt der Begierde

“I don’t think there’s any such thing as male objectification,” Manganiello added with a shrug when asked about his own voyeur-inviting nudity. “I think that word exists only with women because there are societal pressures for them to behave a certain way and to look a certain way. Someone put it to me once: Women are sex objects and men are success objects. That was really interesting to me.” (Quelle)
Das obige Zitat von Schauspieler Joe Manganiello bringt die Sache mit dem angeblichen "Seximus" hinter männlicher "Objektifizierung" sehr schön auf den Punkt. Und der Mann sollte wissen wovon er redet. Er wird, das ist ihm auch klar, zum großen Teil wegen seines Äußeren engagiert. Zur Erinnerung, das hier ist Mr. Manganiello: fireman Das obige Bild ist aus dem Film "Magic Mike" in dem er einen Stripper spielt. Ein Film, der sich auch mit Frauen beschäftigt, die Männer einfach nur begutachten und auch kein Interesse daran haben, intellektuelle Gespräche mit ihnen zu führen. Sie, wenn man so will, nur als hübsche trainierte Hülle wahrnehmen. Apropos trainiert. Die Fußball-WM steht ja quasi schon sexy posierend und mit Schlafzimmerblick im Türrahmen und beglückt uns bald mit definierten Waden, Oberkörpern und großem Siegerlächeln. Woraufhin sie wieder aus ihren Löchern kommen werden, die hämischen Zeigefinger, die Ätschibätschis unter den Feminismus-Augenrollern, die bei jedem Kommentar zum Äußeren eines Spielers dann ganz laut Sexismus schreien und sich aufmandln, weil wir - also Feministinnen - ja plötzlich mit zweierlei Maß messen. Oida. Schnauze. [caption id="attachment_4847" align="aligncenter" width="416"]Luis Figo. Zinedine Zidane. Früher war alles besser. Luis Figo. Zinedine Zidane. Früher war alles besser.[/caption] (mehr …)