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15/0005

An Tag zwei jetzt also schon eine Error-Message vom Plugin Post via Dropbox. Ich weiß doch auch nicht. Warum macht es ausgerechnet Wordpress den Leuten so schwer selbstgehostete Blogs mit allem von überall her zu füllen? Ist das nicht genau der Punkt? Aber gut, die Technik ce la vie. (Auch so eine Phrase die ich jedes mal googlen muss. Wie deschavü oder notabene. Und dann fragen die Leute warum ich einen Bildungskomplex habe.) ### Den Tag im spärlich besetzten Büro verbracht und diverse was-schon-lange-mal-erledigt-werden-müsste Dinge getan. Dafür mag ich Brückentage. Falafel gegessen (immer noch nicht so gut wie die in der Dingolfingerstraße) Als ich abends aus dem Zug aussteige, höre ich die Sirene schon. Die dörfliche Feuerweh muss also ausrücken. Das ist an sich kein Problem, bedeutete das nicht immer Lebensgefahr für alle Fußgänger. Denn mein komplett bordsteinfreier Weg von der kleinen Bahnstation nach Hause gehört zu einer der Routen, aus deren Richtung die Herren der freiwilligen Feuerwehr heran RASEN. Stockdunkel, überall Eis - kein Grund nicht 90 zu fahren und heimkehrende Bellas sowie einige Hauskatzen aufzuscheuchen. Zweimal erwischt es mich fast und das schnelle Ausweichen ist durch die Eisplatten nur der Wechsel zu einer anderen Art sich weh zu tun. Zuhause auf den Schreck also erstmal Wein und ein Blick ins Smartphone. Gefühlt die halbe Twitter-Gefolgschaft ist demonstrieren. In Hamburg, Köln und München haben die Menschen hinter der bizarren Abkürzung einfach nicht genug Platz gegen all die Demonstranten für ein bunteres Land. Darob wieder versöhnt mit der Welt ins Bett gegangen. Darob sehr zufrieden gewesen und mit halbem Auge die Vermessung der Welt-Verfilmung verfolgt. Ja Herrschaftszeiten, die haben den Film völlig falsch vermarktet. Da ist di
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15/004

Quasi gar nicht erst aus dem Bett gekommen und stattdessen gelesen, Gedanken geordnet und Filme gesehen. Idealer Sonntag also.

Unter anderem die Dokumentation Harmontown. Ein Film, der die Tour 2013 zum Podcast von TV-Autor Dan Harmon begleitet. Für alle, die ihn nicht kennen: Er ist der Kopf hinter der sehr schrägen und immer ums Überleben kämpfenden Comedy Community. Nach 3 Staffeln wurde er von Sony gefeuert und weil der Mann eigentlich in Therapie sollte, begann er einen Podcast vor Publikum bei dem er all seine Neurosen, Komplexe, sein Ego und den Hang zu Vodka live zelebriert.

(hier längeren Gedankengang dazu einfügen, ob Serienautoren die Schriftsteller des 21. Jahrhunderts sind, weil es um sie herum, obwohl eigentlich hinter den Kulissen tätig, tatsächlich Fans, Zwistigkeiten und Gossip gibt. Und falls ja, was das über uns aussagt.)

Das ist natürlich wahnsinnig narzisstisch. Aber auch bemerkenswert - denn Harmon hat keinen Filter. Er ist brutal ehrlich und legt alles über sich offen. Verhalten, Beziehungen, seine Probleme mit Autorität und zwischenmenschlichen Dingen, alles kommt auf den Tisch. Das schafft eine intensive Publikums-Bindung und natürlich leidenschaftliche Anhänger.

Aber ich schweife ab.

Es gibt diesen Punkt, an dem Harmon beschreibt, dass er beim Streit mit Freundin Erin plötzlich zu einem anderen wird. Ein kalter, zynischer Mensch der mit ungewohnter Präzision derart verletzende Dinge sagen kann, dass die Tränen seines Gegenübers fast so eine Art Triumphgefühl auslösen.

Als Harmon das sagt, merke ich, dass ich aufgehört habe zu atmen. So ertappt fühle ich mich. Nicht, dass mir das oft passiert. Es ist nicht mal mein grundsätzliches Verhalten bei Streit, dafür explodiere ich viel zu gern. Aber es gibt diesen Punkt, diese Art getroffen zu werden wo man ins dunkelste Eck des eigenen Waffenarsenals schleicht und zur nuklearen Option wechselt. Wo sich die jahrelange Beobachtung von Menschen und die Erkenntnisse daraus als überaus hilfreich erweisen.

Völlig ruhig ist man dann. Kontrolliert. So cool wie man es sich sonst beim Gespräch mit dem Chef wünscht.

Ich dachte jahrelang, dass jeder diese Fähigkeit hat und ich nur verdorben genug bin, um sie zu nutzen. Aber tatsächlich scheint es einen Zusammenhang zwischen social akwardness, Introvertiertheit vs Ego und Freude an Beobachtung zu geben, der diese Munition erst schafft.

Freaks, Nerds und Mauerblümchen. Unsere Pfeile sind genauer als eure.

(Kein Fazit heute. Muss nachdenken. )

P.S.: Wenn hier Dinge seltsam aussehen, dann weil ich Markdown noch nicht kann. Aber immerhin kann ich jetzt wohl dank Publish via Dropbox jederzeit bloggen, yehaaa!

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15/003

Immerhin ausgeschlafen. Aber, nach gefühlt mehrmonatiger Verpuppung mal wieder raus. An einem Samstag. In eine pittoreske bayerische Innenstadt. Mit der eigenen Schwester. Doch doch, das geht. Wenn man mit Essen anfängt. Also als erstes in die Taverna, einem dieser Italiener die in München unbezahlbar und immer voll, hier weiter unten aber genau groß genug und immer vorzüglich sind. Penne dello Chef - mit Pancetta und Walnüssen für mich, die knoblauchgetränkte Pizza mit Meeresfrüchten für die andere Ausgabe meines Gen-Pools. Wie so erwachsene Menschen über die eigenen Eltern und deren Älterwerden geredet, über Verbindungen und wie heimisch wir uns mittlerweile in diesem kleinen Inn-Städtchen fühlen, in das es mich dereinst eher über diverse Zufälle verschlagen hat. Gut, wer die Wahl zwischen Traunstein und Wasserburg hat und weiß, dass man in Traunstein nur wieder den gleichen unausstehlichen Menschen über den Weg laufen würde, der entscheidet da sehr schnell. < / regionalcontent> Sehr gemütlich und wie in so einem Kitsch-Film von dort über Bistro1 zum Lieblings-Buchladen (der neue Haas) zur kleinen Parfümerie gestolpert, an Armen schnuppernd in Cafe2 gelandet und Mitbringsel-Pralinen sowie allerbesten Kaffee gekauft. In Cafe3 (über 100 Jahre alt) Torte geholt, zurück in der Parfümerie zugeschlagen [1. Disclaimer: Kein Affiliate, aber mein Arbeitgeber, ich profitiere also doch auch irgendwie] (ein lila Flakon!) und als die ersten Tropfen fielen bepackt und zufrieden ab zu Mama. Kaffee, Torte und diverse Pakete ausgetauscht. (Hier, gratis Start-up-Idee: Zuverlässige Rentner als Paket-Annahmestellen wo man das Zeug flexibel abholen kann und die im Gegenzug Aufträge für Online-Besorgungen aufgeben dürfen.) Kater gestreichelt. Sehr zufrieden mit dem Tag gewesen und gut gerochen. Seitdem viel über den Zusammenhang von Art des Konsums und generellem Glücksempfinden nachgedacht. Päckchen vom Online-Shopping können große Freude machen, bei einem Ausflug erbeutete Schätze sind aber durch positive Erinnerung noch geladener. Ich hab ja diesen Spaß am "Shopping" nie verstanden, weil mein Interesse an Kleidung oder Schuhen nicht ausgeprägt genug ist, um mich durch dutzende gleich aussehende Läden zu schleppen. (Online-Shopping wurde für introvertierte wie mich erfunden) Vielleicht ist das eine späte Erkenntnis, die andere schon als Teil einer Mädchen-Gang im Teenageralter ereilt und die deswegen Jahre später einen armen Kerl wieder durch diese Läden schleppen. Auf der Suche nach dem positiv geladenen Erlebnis. Ohne Gang und ohne Kerl ist es nur unnötiger Aufwand. Zeitverlust mit der Gefahr auf unfreundliche Einzelhändler zu treffen. Gut, dass es zum Thema Bücher, Pralinen und Parfum keine Shopping-Queen gibt. Da gibt es ja noch nicht mal unfreundliche Einzelhändler. Oder kennen Sie eine unglückliche Pralinenverkäuferin? Eben.