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Meine Musik 2011 – eine lose Sammlung

(Noch so ein Zeichen, dass es kein gutes Jahr war: Mein Musikgeschmack. Vorhersehbar, mainstreamig, kitschig und überhaupt. Passenderweise gab mein Last.fm - Account auch nur leidlich Auskunft darüber was ich wann hörte, weil ich nur Unterwegs genug Muse hatte. Da müsst ihr jetzt also durch.) Anfang des Jahres bestand mein Leben nur aus Hektik, aus zu vielen Zielen und langen Abenden. Vielleicht habe ich mir da schon den grundlegenden Tageslichtmangel für dieses Jahr geholt. Und wenn man eh schon in der Zwischenwelt lebt, da kommt einem Wunderstimmchen Adele grade recht. Also so halb. Jedenfalls, es hilft nichts und ihr habt es alle gehört, aber "21" ist nun einmal da und es hat sich in meinem Leben breit gemacht. Um zu bleiben, nämlich. Und weil ihr die Singles alle schon tot gehört habt, nehmen wir eine der fröhlicheren Nummern des Albums. I'll Be Waiting by Adele on Grooveshark So zäh wie Melasse, das Frühjahr. Mit wischi-waschi Aussagen und gebrochen Versprechen. Enttäuschungen und dem dumpfen Gefühl, dass alles nicht so laufen wird. Leider hatte ich recht. Aber so wie es sich dann doch Platz macht und es wieder blüht, gibt es Alben die durchbrechen die eigene Lebenszähigkeit . Lang lebe Elbow!. Das frische Album Build A Rocket Boys! (nur echt mit Ausrufezeichen) zeigt, dass es Bands gibt die weicher UND besser können. (I'm looking at you Coldplay Incubus.) with love (Album Version) by Elbow on Grooveshark Der Sommer hatte die Konsistenz von Harz . Zäh und unentschlossen, wie mein Leben (ja, es ist ein jahresübergreifendes Thema.) Alles wechselte dauernd. Kalt und war, gute Tage und miese Tage. Tolle Anzeichen und ganz schreckliche Nachrichten. Die schlimmsten immer für Menschen die mir etwas bedeuten. All I could do was stand on the sidelines. Aber es gibt ja Lichtblicke. Stampfende, tobende Momente. Und dafür gibt's Trombone Shorty. Das Album "Backatown" gibt es zwar schon eine Weile, aber ich habe es erst beim Durchblättern einer Amazon-Aktion gefunden. Thank God I did! Something Beautiful (feat. Lenny Kravitz) by Trombone Shorty on Grooveshark Ach, Herbst, du dummes, aufregendes Ding. Du mit verbrachten Stunden in Krankenhäusern und bei Beerdigungen, mit Formularen und furchtbaren Entscheidungen. Was hab ich dir eigentlich getan, hm? Das üben wir nochmal. Endlich war alles diffus genug, dass ich mich mit dem neuen Bon Iver Album beschäftigen konnte. Und ja ich weiß, das ist aus Hipster-Gründen eigentlich schon wieder eine schwierige Angelegenheit. Andererseits: Das Album ist ziemlich sensationell geworden. Perth by Bon Iver on Grooveshark Mein Spätherbst/Winter - Album habe ich einem enthusiastischen Twitterer zu verdanken. Agent_Dexter nämlich hörte nicht auf diese Platte zu loben. Und womit? Mit Recht. Kopfhörer auf, raus gehen, am besten irgendwo wo man mitsingen kann. Soll heilsam sein. Was Noel Gallagher und seine High Flying Birds da abgeliefert haben ist großes Kino. The Good Rebel by Noel Gallagher's High Flying Birds - on Grooveshark Das Jahr war doof, mal so zusammengefasst. Aber reden wir mal über Florence. Über Florence, die Maschine und SHAKE IT OUT aus dem zweiten Album "Ceremonials". (Das ihr eh alle schon in - und auswendig kennt. Lasst euch das bitte nicht entgehen.) Reden wir, über mein Lied des Jahres. Reden wir über diese Textzeilen:
Regrets collect like old friends Here to relive your darkest moments I can see no way, I can see no way And all of the ghouls come out to play And every demon wants his pound of flesh But I like to keep some things to myself I like to keep my issues drawn It's always darkest before the dawn
Ich wiederhole:

IT'S ALWAYS DARKEST BEFORE THE DAWN

In diesem Sinne, 2012 kann nur besser werden. Und jetzt: LAUT AUFDREHEN UND MITSINGEN! Shake It Out by Florence + The Machine on Grooveshark
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Lesesachen KW 49+50

Mein Gott dieses Jahresende. Ich meine, Zeit wird's, dass 2011 Schluß macht (der obligatorische Emo-Jahresendblogeintrag wird folgen, TRUST ME.) aber wie zügig das jetzt wieder geht. Ich, gegen den Mainstream wie immer, LIEBE Weihnachten. Eine runde Erwachsener isst und trinkt viel, lacht noch mehr, beschenkt sich mit trotteligen Kleinigkeiten die trotzdem implizieren, dass man sich kennt und schätzt und irgendwann nach Mitternacht bauen meine Schwester und ich eine Bettenburg und lassen uns von tschechischen Märchenfilmen in den Schlaf erzählen. Ich meine, how can you not love that? Eben. "Zwischen den Jahren" werde ich kaum noch dazu kommen Lesestoff zu sammeln, daher lassen wir es mal als Jahresabschlußleseliste gelten, okay? Vielleicht rede ich in den nächsten 14 Tagen noch ein bisschen Musik. Oh, gute Idee. 5 kleine Einträge zu Songs und/oder Alben, wie wär's? Macht jemand mit? Gut, dann machen wir mal weiter im Text.
Alle Welt liebt Ryan Gosling. Und dank dem Internet wissen wir jetzt auch, dass
  • Ryan Gosling Bibliothekarinnen mag.
  • Ich sehe überhaupt nicht mehr ein, immer alles weg­zu­lächeln und schlag­fertig zu antworten: „Ja, es schmeckt. Auch ein Schnittchen?“ Das ist zwar cool und empfehlens­wert, um dein Gegenüber gekonnt zu ent­waffnen, heißt aller­dings auch, dass die Coolness mitunter auch meine eigene Wut über­deckt. Ich will mich für normierende Situationen nicht mehr verant­wort­lich fühlen.
  • Ja, es schmeckt - bei der Mädchenmannschaft.
  • Ich schaue beim Überholen von der lahmen Sau vor mir – ist doch bestimmt ‘ne Frau! Wenn ich aus dem Bürofenster jemanden beim Einparken beobachte, der sich besonders kompliziert anstellt, erwarte ich, dass eine Frau aus dem dann parkenden Auto aussteigt. Und wenn ich ehrlich bin: es nervt mich. Und das jeden Tag immer wieder. Ich weiß, dass dieses Verhalten falsch ist. Um genau zu sein, ist es sexistisch. Es entwürdigt andere Menschen, die nicht meinem Geschlecht angehören. Es erklärt sie zu Objekten, raubt ihnen einen Teil ihres Menschseins.
  • Einer der grandioseren Texte zum Thema Alltagssexismus, beim Kegelklub.
  • Frauen können studieren, zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung wählen oder gar nicht arbeiten, Kinder kriegen oder nicht, sie selbst aufziehen oder außer Haus betreuen lassen. Sie können die Scheidung einreichen und eine Frau heiraten. Frauen sind die Autorinnen ihrer eigenen Biographie. Wozu also noch Feminismus? Oder, wie Roten es ausdrückt: „Warum sollte ich Unterstützung brauchen, wenn ich meinen Weg doch gänzlich unbehindert gehen kann! Für mich lief alles super! Dank Alice Schwarzer und ihren Frauen! Sie haben ihr Ziel erreicht: für mich eine bessere Welt zu schaffen! Et voilà! Merci! Und jetzt abtreten, bitte.“
  • Warum genau dem nicht so ist, beschreibt Melanie Mühl eindrucksvoll in der FAZ
  • Man merkt auch hier, 2011 war die Sache mit der Gleichberechtigung eines meiner großen Themen. Ich werde euch damit auch im kommenden Jahr auf die Nerven fallen, aber jetzt wechseln wir mal den Themenblock.
    Das Gericht entschied also aufgrund des rechtswidrigen Gutachtens des Schuldirektors Pasemann der Gehörlosenschule Augsburg, dass das gehörlose Kinder in Bayern am besten in Förderschulen aufgehoben seien, da die Kinder dort die Kommunikationsformen wie Sprechen usw. lernen würden.
  • Ich kann meine Empörung über diesen Vorgang, bei dem zwei gehörlose Kinder Spielball selten blöder Richtlinien werden, kaum in Worte fassen. Gut, dass Jule das macht.
  • According to Yahoo News, the secret giving trend that's quietly spreading originated in Michigan, and the story usually goes something like this: an anonymous person calls a KMart store's layaway department and asks to help pay down the balance of a family who has put toys on layaway. The Stealth Santa won't pay the entire balance; they'll leave a few cents to several dollars remaining to keep the items on hold. Then, someone from the layaway department will call the family and tell them that their Christmas shopping is paid for, save a few odd dollars, and that they can pick it up when they're ready.
  • Sie wollen in diesen Zeiten ihren Glauben an die Menschheit wieder? Lesen sie das hier.
  • Ihr, die Ihr ja so viel von Schiffs- und Freibeuterwortspielen haltet. Ihr seid ein kleiner Haufen, schlecht organisiert, teilweise reichlich inkompetent und schon frühzeitig durch nicht ideales Personal geplagprägt. Das finde ich noch relativ in Ordnung, es dauert etwas, bis man begriffen hat, was gut ist und was schwerstens schadet. Mit wem man spricht und wann man besser doch das blöde Maul hält. Kann ja alles mal passieren, nimmt keiner krumm, das alles kommt schon in die Bahnen, dann passt es. Und vielleicht werden dann auch mehr Leute dazustossen, die auch wissen, was sie tun.
  • Ich mag Don Alphonso wenn er Leute gekonnt abwatscht. Und die Kommentare sind großer Sport.
  • Nicole B. hat Jonathan gekannt. Sie hat gezögert, den Lügen und Zumutungen von "Bild" und "Morgenpost" öffentlich zu widersprechen, weil sie Angst hat, dass deren Leute sich daraus wieder Dinge herauspicken und nach Belieben verdrehen werden. Sie will dem Ruf ihres ermordeten Freundes nicht noch weiter durch Abfalljournalismus schaden.
  • Und darum liest man die Bild nicht. Verlinkt sie nicht. Und lässt sich, liebes ZDF, auch nicht vor ihren Charity-Karren spannen.
  • Wie sich’s für eine Serie gehört, fing ich vor ein paar Wochen mit der ersten Folge an und auch wenn ich dem Autor und Regisseur Franz X. Bogner schon ab dem Pilot ein sagenhaftes Gespür für Timing und wahrhafte Dialoge bescheinige, hielt ich die erste Folge für ein bisschen zu aufgedreht, zu plakativ und auf zu lässig getrimmt, mit vielen One-Linern, über die ich heute nicht mehr in dem Maße lachen kann wie in meiner Gymnasialzeit. Doch schon ab Folge 2 begreift man Folge 1 lediglich als eine Präambel zur einer Geschichte übers Älterwerden und dem Aufflammen eines inhärenten Abschiedsschmerz, den Auftakt vom Ende der Jugend auf dem Dorf, scheißegal ob in den 68ern oder jetzt.
  • Der Burnstl schreibt über das Meisterwerk "Irgendwie und Sowieso" und mir wird ganz warm ums Herz.
  • „Um Pfeiffer Drüsenfieber zwei Mal zu bekommen, muss das Immunsystem eigentlich ziemlich zerschossen sein“, höre ich ihn sagen. „Sind Sie oft krank?“ Fünf Monate 2010, drei Mal Antibiotika. Zwei Lungen- und drei Rachenentzündungen in vier Jahren. Drei Wochen später bin ich zu Hause, wieder einigermaßen fit und auf dem Weg zum Gesundheitsamt. Die beste Freundin von allen begleitet mich.
  • Egal wie sicher wir uns alle fühlen, die Angst bleibt.
  • Und jetzt geben wir noch schnell ab zum Spocht.
    Nowitzki played with the command of a star who controls the tempo without appearing to be hurried. He led the Mavs back from deficits of 15 points with five minutes left in the Western Conference finals at Oklahoma City, and then scored the Mavs' last nine points to steal Game 2 of the NBA Finals at Miami. All the while, he never appeared to feel pressure, even though this may have been his last chance at a title.
  • Ian Thomson erklärt, warum Dirk Nowitzki für ihn der Sportler des Jahres ist. I'm inclined to agree.
  • Bereits vor Jahren, als in der Champions League Saison regelmäßig kurz vor Spielschluss der Einmarsch der Ordner, die gar nicht so sehr an Gladiatoren gemahnten, in ihren orangefarbenen Leibchen anstand, hatte der Gesang »Schwule, schwule Holländer« Einzug gehalten, vielleicht auch noch früher, ich weiß es nicht genau. Und nun war es wieder soweit. Ich stand dabei, rang nach Souveränität, war halbherzig bemüht, an mich zu halten, doch irgendwann konnte ich nicht mehr.
  • Es gibt so Themen, da braucht man keinen Aufstand der Anständigen, sondern einen anständigen Aufstand. Homosexualität im Fußball ist so ein Thema.
  • Und dann war da noch die Geschichte von Felicia Day, einem Wurm und einem schönen Beispiel dafür, wie Geschichten erzählen heute funktionieren kann.
    The saga of the worm Felicia Day saved and the Twitter followers who made it epic.
    P.S.: Ich weiß es ist eine Casting-Show. Ich weiß Nena ist eine Nervensäge und Xavier Naidoo nicht jedermanns Sache. Aber. ABER! Dass es solche Momente in einer deutschen Show noch mal geben würde, damit hätten sie doch auch nicht gerechnet, oder? httpv://youtu.be/yPu78Dz1y-4
    Allgemein

    Jahresendträume

    [caption id="attachment_2672" align="aligncenter" width="533" caption="(Screenshot aus einer Folge der unterschätzten Whedon-Serie "Dollhouse")"][/caption] Da sind Holzplanken unter meinen Füßen. Stehe ich auf einem Balkon? Und dieses seltsame, rotbraune Gewand, soll das eine Sari sein? Überhaupt ist hier alles ein wenig rotbraun, schattig. Um mich herum unbekannte, aber nicht unähnliche Menschen. Wir nesteln an Dingen herum, seufzen, Selbstversunkenheit. Alles ist ein wenig feucht, aber frisch. Vielleicht waren wir Schwimmen? Da drüben ist schließlich Wasser. Andererseits, dieses Drüben ist ganz anders. Irgendwie unter und neben uns. Sonnig, strahlend. Menschen grillen. Da sind furchtbar viele Menschen, einige kommen mir bekannt vor. Die meisten sind sehr blond und tragen luftige Klamotten in blauen oder weißen Tönen. Wie aus dem Katalog für die Sommerfrische an der Ostsee, zu Zeiten von Thomas Mann. Hier bei uns riecht es nach Moos, es ist kühl aber angenehm. Drüben plärrt die Sonne durch die Gegen, das Wasser (ist das ein Fluß? ein See? Das Meer?!) glitzert aggressiv. Plötzlich ist da Z. Er winkt und ... angelt? What the fuck. Er trägt außerdem ein Hemd. Der Mann trägt keine Hemden, er ist der personifizierte studentische Schlabberlook, dafür mit Charme. Wir haben zwischenzeitlich Tee, Drüben öffnet jemand Sekt. Ein bisschen sehnsüchtig blicke ich hinüber. Will ich dazugehören? Bin ich schon soweit? Ich glaube, dass es noch nicht der richtige Zeitpunkt für Drüben ist. Da ist K. Ausgerechnet. Was hat der überhaupt SCHON WIEDER in meinem Kopf verloren? Er lächelt. Dieses seltene Lächeln. Der wird langsam selbst für mein Unterbewusstsein lästig. Huch ,was macht S. denn da? Die hätte ich dann doch eher auf meiner Seite vermutet. Vielleicht doch nicht so unsympathisch das da drüben. Ich sehe mich um. Jetzt grade ist es nett hier, im Schatten. Aber auf die Dauer doch zu langweilig. Auf einmal steht B. am Rande unserer Planken und deutet mir rüber zu kommen. Hm. Vielleicht schaue ich mir das nachher mal an, da Drüben. Wenn ich hier fertig bin mit rumdingsen und so. Dann mische ich dieses Drüben mal ein bisschen auf.